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Läster-Gaby fällt über
Fernsehlandschaft her

Comedy-Star begeistert in der Reihe »Sonntags im Resi«

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Zum Angriff auf die Lachmuskeln startete am Sonntag Comedy-Königin Gaby Köster in der Stadthalle Höxter. Laut, frech und lebenslustig warf sie ihre Parolen unters Volk, die die meisten nicht einmal leise äußern würden.

Die Läster-Gaby fiel über die Fernsehlandschaft her. Sie stellte TV-Moderatorin Frauke Ludowig mit ihrem Star-Magazin ebenso in Frage wie die Sendung »Mutti-Tausch«: »Wer braucht so etwas? Wer denkt sich so etwas aus?« Als über 40-Jährige habe sie keine Zeit für solchen TV-Müll, stellte Gaby fest und das Publikum stimmte per Beifall zu. Doch Gaby kann auch loben. Toll findet sie die Wissens-Sendung »Galileo«: »Das ist wie die Sendung mit der Maus -Ênur ohne Maus.«
Mit der »Servicewüste Deutschland« widmete sich Gaby Köster ebenfalls einem beliebten Thema. Ihr Erfahrungsbericht führte zum Besuch in der Autowerkstatt, wo der Meister von der Kundin wissen will, was das Auto hat. Im Telefonladen stößt zudem der bemühte Mitarbeiter -Êauch »König Funkloch« genannt -Êbei Gaby auf eine ungnädige Kundin.
Über ihren pubertierenden Sohn Donald berichtete der Comedy-Star: »Das ist das Grauen!« Nie habe sie folgenden Satz sagen wollen, doch als ihr Junior sie provoziert habe, sei er ihr dann doch rausgerutscht: »Solange du deine Füße unter meinen TischÉ« Gaby gestand: »Als es raus war, war ich selber fies vor mir.«
Philosophierend befasste sich die Künstlerin mit dem Thema »Konsum«. Ihrer Meinung nach gebe es von allem zu viel. So stelle schon der Kauf von Erdbeerjoghurt eine Herausforderung dar -Êkein Wunder bei einer zehn Meter langen Kühltheke mit Erdbeerjoghurt. Dass die Ladenschlusszeiten ausgeweitet würden, sei nur konsequent: »Wer kann sich schon bis 18.30 Uhr entscheiden?«
Mit dem Zerfall ihres Körpers beschäftigte sich Gaby Köster ebenso wie mit den Männern, denen sie zurief: »Seid nett zu uns, Jungs. Wir pflegen Euch später mal!« Das Programm selbst war kein Pflegefall, sondern überzeugte durch spritzige Gags und Wortwitz. Für das Publikum und die Veranstalter -Êdas Kulturbüro OWL, Förderverein Stadthalle und Eon als Sponsor -Êwar es also ein rundum gelungener Abend.

Artikel vom 09.05.2007