08.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lieder voll Hoffnung und Trost

Paul-Gerhardt-Abend in der Versöhnungskirche - 134 Werke hinterlassen

Schloß Holte-Stukenbrock (ib). Die Liedtexte aus der Feder des evangelischen Pfarrers Paul Gerhardt begleiten die Gläubigen praktisch durch das gesamte Kirchenjahr. »Das war für uns ein Anlass, ihm ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken«, so Pfarrer Wolfgang Zenker.
Der Kirchenchor probte fortan unter der Leitung von Ulrike Sumbeck, um dem Publikum am Sonntagabend in der Versöhnungskirche die Werke und das Leben Paul Gerhardts näher zu bringen. Er ist der bedeutendste Liederschreiber nach Martin Luther und wurde im März vor 400 Jahren in Sachsen geboren.
Die Sprache seiner Lieder ist leicht verständlich und nachvollziehbar, die Inhalte tief religiös. Mit Goethe und Schiller genossen die großen Dichter und Denker bereits in der Kinderstube die Wirkung von Texten und Melodien Paul Gerhardts. Vor allem Hoffnung und Trost spendende Texte verfasste der unter anderem in Berlin tätige Pfarrer und reagierte damit auf die Schrecken des 30-jährigen Krieges, die ihn zu Lebzeiten umgaben.
»Von den 134 Liedern, die Paul Gerhardt geschrieben hat, werden Sie heute sieben zu hören bekommen«, begrüßte Pfarrer Wolfgang Zenker die rund 50 Gäste zum sonntagabendlichen Chorkonzert und versprach: »Von den 289 Strophen werden Sie zehn mitsingen.«
Ulrike Sumbeck übernahm sodann das musikalische Ruder: Sie gab mal dem Chor und mal dem Publikum den Einsatz und ließ schließlich beide im Kanon erklingen. Unter anderem wurde von den rund 20 Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores das wohl bekannteste Lied Paul Gerhardts - »GehĂ• aus mein Herz und suche Freud« - dargeboten.
Immer wieder wurde das Musikalische untermalt: Pfarrer Wolfgang Zenker ließ die Gäste einblicken in das Leben des Liederschreibers und in die zeitlichen Umstände, die Paul Gerhardt umgaben. Insgesamt gelungen war damit die Mischung aus gesanglicher Darbietung und anregender Information zur Person.

Artikel vom 08.05.2007