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»Termin der Schulschließung
hängt auch von Eltern ab«

Hermann Schmitz zur Zukunft der Standorte

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Die Grundschule Ovenhausen ist mit Blick auf die Zahl der zu erwartenden Kinder genauso im Bestand gefährdet, wie die in Brenkhausen. Das stellte Schulrat Hermann Schmitz, beim Kreis Höxter zuständig für die Grundschulen, auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage klar.

Für CDU, SPD, UWG und Grüne im Höxteraner Rat steht -Ênach ihren aktuellen Stellungnahmen -Êfest: Die Grundschule Brenkhausen ist nicht zu retten. Gleichzeitig plädieren die Fraktionen aber dafür, die Grundschule Ovenhausen zu erhalten, obwohl diese ebenfalls in absehbarer Zeit nicht genügend Schüler haben wird.
Schulrat Schmitz stellt angesichts der Äußerungen im politischen Raum klar: »Die Grundschule Ovenhausen wird in die Situation kommen, dass es im Jahr 2010/11 nur noch eine handvoll Schüler für die erste Klasse geben wird. Damit kann eine Schule nicht fortgeführt werden. Was bleibt, ist die Hoffnung auf Neuzugänge von Außen, doch meistens bleibt es bei dieser Hoffnung. Es käme schon einem Wunder gleich, wenn sich an der Situation etwas ändern würde.«
Viele Brenkhäuser Eltern hatten in der Diskussion um die Zukunft ihrer Schule dafür gestimmt, eine neue Grundschule Höxter-West im Gebäude der Förderschule am Heiligenberg in Lütmarsen zu gründen und im gleichen Zuge die Standorte Ovenhausen und Brenkhausen zu schließen. Doch auch in dieser Lösung sieht Schulrat Schmitz -Êvöllig losgelöst von den immensen Kosten -Êriesige Probleme. »Eine Grundschule West hat ebenfalls eine unsichere Zukunft, da auch dort die Schülerzahlen nicht reichen werden. Einzig realistisch ist die Zukunft der Schulstandorte in der Kernstadt.«
Derzeit befassen sich die Brenkhäuser mit der Frage, wie eine Schließung ihrer Schule abgewickelt werden könnte und wann der Zeitpunkt dafür ist. Dazu Schulrat Schmitz: »Diese Entscheidung ist Sache des Schulträgers und hängt auch von dem Elternwillen ab.«
Demnach besteht die Möglichkeit, die Grundschule »auslaufen« zu lassen -Êdas heißt, vom Schuljahr 2008/09 an würden keine Kinder mehr eingeschult. Geklärt werden müsse die Frage, ob man bereit sei, den Betrieb so lange fortzuführen, bis auch die letzte Schulklasse (Einschulungsjahrgang 2007/08) zur weiterführenden Schule geht. »Aus Sicht der Schulaufsicht ist so etwas nicht haltbar. Für den Kreis Höxter und die Bezirksregierung in Detmold ist grundsätzlich klar: Die Grundschule Brenkhausen muss geschlossen werden. Wie man zu diesem Ziel gelangt, ist eine Frage der Akzeptanz. Es wäre ja auch denkbar, die Schule schon früher zu schließen. In einem solchen Fall ist gewährleistet, dass die Schüler in ihrem gewohnten Klassenverband bleiben und lediglich an einer anderen Schule unterrichtet werden.«
Wie berichtet, wird der Förderverein der Grundschule Brenkhausen am Donnerstag, 10. Mai, 19 Uhr, sich ebenfalls mit diesen Fragen beschäftigen. Alle interessierten Bürger sind willkommen, sich vor Ort zu informieren.

Artikel vom 08.05.2007