08.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Fremde ist im
Vertrauten zu finden

Bilder von Woldemar Winkler im ESG zu sehen

Gütersloh (WB). Fremdartiges und Vertrautes mischt sich in Woldemar Winklers Bildern. Seine »poetischen Gespinste« zeugen vom Einfallsreichtum eines schöpferischen Menschen und wecken bei Betrachtern aller Altersstufen Neugier - auf reizvoll Fremdes und seltsam Bekanntes in neuem Gewand. Mit einer Ausstellung im Evangelisch Stiftischen Gymnasium wird des 2004 verstorbenen Künstlers gedacht.

Viele Menschen in Gütersloh kennen Arbeiten von Woldemar Winkler. Dennoch gibt es für die nachwachsende Generation und angesichts des riesigen Werkbestandes immer wieder Neues zu entdecken. Die Ausstellung im Forum Kunst und Schule präsentiert eine Auswahl von Arbeiten, die das Malerische und Plastische im Werk Winklers hervorheben.
Der Künstler, geboren 1902 in Mügeln bei Dresden, kam 1949 nach Gütersloh. Doch Winkler, mit der Kunstszene Dresdens bestens vertraut und dort bereits anerkannt, blieb in Ostwestfalen lange Zeit ein Fremder. Anerkennung fand er zunächst in Frankreich, wo er Max Ernst begegnete, dann ab den siebziger Jahren auch in Deutschland. Winkler lebte mit seiner Frau Margret, deren Familie aus Gütersloh stammt, bis zu seinem Tode im Jahr 2004 in einem Fachwerkhaus in Niehorst bei Gütersloh.
In den achtziger und neunziger Jahren erlebte der hochbetagte Künstler dann in seiner Wahlheimat eine Vielzahl von Ehrungen und Ausstellungen. Die Universität Paderborn berief ihn 1987 zu einer mehrjährigen Gastprofessur. 1994 wurde die Woldemar-Winkler-Stiftung der Sparkasse Gütersloh gegründet, die zusammen mit dem Förderverein des ESG die Ausstellung unterstützt. Im Rahmen der Stiftung widmet sich Christoph Winkler dem Erhalt des Werkes seines Vaters.
Die Ausstellung wird eröffnet mit einer Vernissage am Mittwoch, 9. Mai, um 19.30 Uhr in der Mediothek des ESG, wo Schulleiter Dr. Ulrich Engelen die Begrüßungsansprache hält. Karin Davids wird den Anwesenden die Exponate vorstellen und eine sachkundige Einführung liefern; der musikalische Rahmen wird dieses Mal von den Flötistinnen Celina Drewell und Farah Winning gestaltet. Für das interessierte Publikum ist die Ausstellung bis zum 22. Juni, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Das Evangelisch Stiftische Gymnasium lädt darüber hinaus zur »langenachtderkunst am Samstag, 19. Mai, ein, während derer die Winkler-Ausstellung von 20 bis 23.30 Uhr geöffnet ist. Im Studio des ESG wird an diesem Abend um 21 Uhr und um 22 Uhr der Film »Künstler sind gefährlich: Woldemar Winkler - Surrealist der ersten Generation« gezeigt.

Artikel vom 08.05.2007