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»Schlechteste Serie«

3:0-Sieg kaum Trost für FCG-Chef Horstkötter

Gütersloh (cas). Rehabilitation voll gelungen: Eine Woche nach der hässlichen Derby-Pleite in Herford zeigten die Frauen des FC Gütersloh 2000 vorgestern ihr schöneres Gesicht, putzten Tennis Borussia Berlin locker mit 3:0 (1:0) und verdrängten damit die Gäste aus der Bärenstadt von Platz zwei. Die »Veilchen« gingen im Heidewald wie die Primeln ein.

»Ein Wechselbad der Gefühle«, freute sich Trainer Steffen Enge über die prima Partie des Zweitligisten vor der Augen des fast komplett erschienenen Teams des Spitzenreiters SG Wattenscheid.
Auch wenn den Traditionsklub große personelle Probleme plagen, rechnet Michael Horstkötter nicht mit einem freiwilligen Aufstiegsverzicht der SG 09. »Die Wattenscheider Frauen-Fußballabteilung steht finanziell gut da und auch auf eigenen Füßen. Nur bei einer Insolvenz des Gesamtvereins wäre auch diese Sparte betroffen«, detaillierte der Chef der FCG-Abteilung, der als »Mädchen für alles« am Samstag als Betreuer in die Bresche sprang und des öfteren mit dem Medizinköfferchen auf den Rasen sprinten musste.
Die famose Vorstellung gegen Tennis Borussia konnte Horstkötter indes nicht über die alles in allem enttäuschend verlaufende Serie hinweg trösten. »Das war unsere schlechteste Saison - auch im Nachwuchsbereich. Zum ersten Mal nach sieben Jahren ist keine Mädchenmannschaft von uns auf überregionaler Ebene vertreten«, fällt Horstkötters Bilanz recht trübe aus. »Dafür haben wir diesmal einen neue Torrekord aufgestellt«, relativierte der auf der Bank neben ihm sitzende Steffen Enge schmunzelnd. Nach 19 Spieltagen stehen immerhin schon 63 »Buden« auf dem Habenkonto.
Was Enge aber wurmt: So dicht dran an der 1. Bundesliga wie in der laufenden Serie waren die Gütersloherinnen eigentlich noch nie. »Wir hatten mehrmals die Chance, an Wattenscheid vorbei zu ziehen. Doch dann gab es immer wieder unnötige Rückschläge - und die ausgerechnet gegen schwächere Rivalen«, ärgert sich Horstkötter über einige verschenkte Punkte.
Gegen »TeBe« jedoch kickte seine Truppe wie aus einem Guss. Deutlich formverbessert auch die noch in Herford schwache Steffi Goddard, die für die frühe Führung sorgte. Und Christina Drewitz durfte sich nach 57 Zweitliga-Auftritten endlich über ihr erstes Erfolgserlebnis freuen, nachdem ihr zuvor nicht einmal eine Torvorlage gelungen war: Ihr Elfmetertreffer zum 2:0 brachte die Vorentscheidung, obwohl die Berlinerinnen auch nach dem 3:0 der starken Maren Wallenhorst tapfer weiter kämpften.
»Schön, dass sich die Mädels nicht hängen lassen. Auch wenn es mit dem Aufstieg wieder nicht klappt, wollen wir trotzdem zufrieden aus der Saison gehen«, hofft Steffen Enge auf weitere Punkte. Der Trainer und »Co« Ralf Lewe sind auch für das nächste Spieljahr eingeplant. Enge sei auch bereit, »aber unterschrieben ist noch nicht«.
FCG 2000: Wojtasik - Hackmann, Drewitz, Chudaske, Posdorfer - Barwinsky, Lenz, Gessat (85. Peine), Bunte - Goddard (79. Störmer), Wallenhorst.
Tore: 1:0 Steffi Goddard (17./Vorlage Anja Barwinsky), 2:0 Christina Drewitz (63. Foulelfmeter/Foul von Madleen Wilder an Wallenhorst), 3:0 Maren Wallenhorst (65./Goddard)
Zuschauer: 184

Artikel vom 07.05.2007