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Wisa-Messe vor dem Aus

Erneut zu wenig Besucher - neues Konzept geplant

Von Peter Monke
Bielefeld (WB). Die Verbrauchermesse Wisa steht vor einer ungewissen Zukunft. Organisatorin Heide Beermann überlegt, die Bielefelder Veranstaltung in den nächsten zwei bis drei Jahren ausfallen zu lassen.

Beermann will das Konzept vollständig überdenken. Seit Jahren verzeichnet die Wisa schlechte Besucherzahlen. Ihre Verkürzung von neun auf vier Tage konnte daran nichts ändern. »Wir stagnieren auf niedrigem Niveau, haben im Vergleich zum Vorjahr sogar weitere Besucher verloren«, sagt Beermann. Nicht nur sie, sondern auch die Aussteller seien sehr unzufrieden mit dem Verlauf der Messe. »Aus heutiger Sicht rechne ich damit, dass 50 Prozent bei einer Neuauflage der Wisa nicht wiederkommen würden.«
Für einen Umschwung müsse Grundsätzliches geändert werden - angefangen beim Messe-Gelände. »Regnet es, müssen Aussteller und Besucher durch den Matsch waten. Ist es trocken, staubt es auf dem Platz ungemein.« Schon 2003 hatte dieses Problem dazu geführt, dass die Wisa für ein Jahr innerhalb von Bielefeld verlegt wurde. Die finanziellen Folgen waren dramatisch: »Seither ist die Messe ein Verlustgeschäft«, sagt Beermann. Was in guten Zeiten als Finanzpolster zurückgelegt wurde, sei aufgebraucht. »Auch wenn Geld für mich nie das Wichtigste war, muss ich mich fragen, ob es noch realistisch und wirtschaftlich ist, bis zu 14 Stunden pro Tag für die Wisa zu arbeiten und am Ende noch Geld zuschießen zu müssen.«
Beermann wünscht sich mehr Mitstreiter für das Messe-Projekt. »Ich bin zu müde, um alleine weiterzukämpfen.« Ein Gedankenaustausch mit Entscheidungsträgern der Stadt Bielefeld sei wichtig. Gemeinsam müsse an einem Neustart der Messe gearbeitet werden. Beermann: »Dann kann die Wisa auch wieder erfolgreiche Zeiten erleben.«

Artikel vom 03.05.2007