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Sekt kann gekühlt werden

SC Verl baut Vorsprung weiter aus - Schulz sagt FC Gütersloh ab

Aus Herne berichtet Sebastian Bauer
Herne (WB). Der Meistersekt kann schon mal kalt gestellt werden. Nach dem 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg im Nachholspiel bei Westfalia Herne glaubt wohl niemand mehr ernsthaft daran, dass dem SC Verl die Rückkehr in die Regionalliga noch misslingen könnte. Mit nun acht Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz bei noch fünf ausstehenden Partien spricht vieles dafür, dass der SCV am Muttertag, 13. Mai, gegen SF Oestrich-Iserlohn die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen perfekt machen kann.

Für den ersten Paukenschlag sorgt Frank Schulz bereits vor der Anpfiff. »Ich wäre gerne zum FC Gütersloh 2000 gegangen. Aber ein, zwei Kleinigkeiten haben am Ende nicht gepasst, so dass wir nicht zusammengekommen sind. Das Thema ist erledigt«, erteilte der Herner Coach dem Verler Nachbarn eine Absage - der FCG muss sich nun aufs neue auf Trainersuche begeben.
In einer faden und zerfahrenen ersten Halbzeit spielte sich das Geschehen unter den Augen von VfL Bochums Coach Marcel Koller lange Zeit hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Von Torchancen keine Spur, weder Herne noch Verl vermochten richtigen Druck aufzubauen. Mit viel Wohlwollen kann den Hausherren zumindest eine Mini-Gelegenheit attestiert werden. Aber nach einer scharfen Flanke von Torjäger Michael Erzen in der 16. Minute kommt Arben Taheri in der Mitte nicht an den Ball.
Dann jubelt plötzlich der SC Verl. Doch dem Kopfballtreffer von Soner Dayangan nach Flanke von Heinrich Schmidtgal in der 30. Minute verweigert Schiedsrichter Christian Erbs aus Neuss die Anerkennung - Dayangan hatte den Herner Norman Seidel zuvor weggedrückt. Erst kurz vor der Pause wird die Partie etwas lebendiger, Oliver Bautz gerät erstmals in den Blickpunkt. Zunächst pariert der Herner Schlussmann nach Schmidtgal-Flanke einen Schuss von Dayangan und entschärft dann auch noch den Nachschuss aus kurzer Distanz von Temel Hop (40.). Eine Minute später lenkt Bautz einen Freistoß von Mariusz Rogowski mit einer Faust über die Latte. Jetzt wird auch Herne wach: Fatih Kalintas kann einen Schuss aus der Drehung von Adrian Cetera nach Erzen-Zuspiel gerade noch um den linken Pfosten drehen (44.).
Völlig verändertes Bild dann nach der Pause. Alles, was der Sport-Club in Durchgang eins vermissen ließ, wurde nun nachgeholt. Vor allem über die Außen Schmidtgal und Hop wurden einige sehenswerte Spielzüge nach vorn vorgetragen. Der Lohn: die 1:0-Führung (57.), wenngleich der Elfmeter an Carlos Castilla eher fragwürdig war. Aber dem SCV war das natürlich völlig egal. In der Folgezeit bestimmte der SCV eindeutig die Partie auf dem staubtrockenen sowie mit Schlaglöchern übersäten Rasen am Schloss Strünkede (SCV-Geschäftsführer Manfred Niehaus: »Eine Katastrophe«) und Soner Dayangan sorgte in der 73. Minute für die Entscheidung. Castilla hatte in der 83. Minute nach Flanke des eingewechselten Lukas Krause sogar noch das 3:0 auf dem Kopf - doch der Ball strich knapp am Herner Tor vorbei.

Artikel vom 03.05.2007