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50 Jahre Hilfe für Familien

Kinderschutzbund im Kreis Gütersloh feiert Jubiläum

Gütersloh (GG). 50 Jahre lang haben große und kleine Menschen beim Kinderschutzbund (DKSB) in Gütersloh Zuflucht, Rat, menschlichen Beistand und schnelle Hilfe gefunden. Das soll sich auch in Zukunft nicht ändern, wenngleich die finanziellen Unterstützungen für die Arbeit mit betreuungsbedürftigen Kindern spürbar weniger geworden ist.

Dennoch wollen sich die ehrenamtlichen Mitglieder des 1957 gegründeten Kreisverbandes mit Elfriede Kramer als Vorsitzende an der Spitze das Feiern nicht vermiesen lassen, und so wird anlässlich des Jubiläums erstmalig in Gütersloh vom 3. bis 6. Mai die Fachtagung »Kinderschutztage« mit Workshops und Informationsveranstaltungen stattfinden, zu denen rund 200 Delegierte in die Stadthalle anreisen werden. Am Samstag, 5. Mai, findet ab 19.30 Uhr ein Festakt zum 50-jährigen Bestehen statt, zu dem zahlreiche Ehrengäste erwartet werden.
»Es wäre wunderschön, wenn man sich selber überflüssig machen könnte, aber die Arbeit des Kinderschutzbundes wird heute dringender denn je gebraucht. Denn die Situation ist schlimmer geworden, die Grausamkeiten haben zugenommen«, sagt Elfriede Kramer. Das könne auch daran liegen, dass heute mehr aufgedeckt werde.
Die rührige Gütersloherin hat 1983 im Kleiderladen des Kinderschutzbundes in Gütersloh ihr Engagement aufgenommen. 1984 wurde sie Vorsitzende des Kreisverbandes. Der Kinderschutzbund in Gütersloh wurde vor 50 Jahren von Lilli Burg gegründet. Elfriede Kramer: »Als ich mehr als 25 Jahre später dazugekommen bin, war es noch so, dass die Leute Schwellenängste hatten, sich freiwillig bei uns zu melden. Weil dann die Ortsverbände überall Kleiderläden eingerichtet hatten, kam schließlich auch der Kontakt mit Familien und Kindern zustande.« Vieles habe sich verändert. »Heute kommen die Leute, wenn sie Probleme haben, selber zu uns oder werden über das Jugendamt vermittelt«, erzählt Elfriede Kramer.
Dass man beim derzeit 120 Mitglieder starken Kinderschutzbund Gütersloh viel erreicht hat, machen die unterschiedlichsten Beratungsangebote, Elternkurse, Krabbelgruppen, der Kleiderladen und die neuste Einrichtung, das »Faba«-Projekt (Familie in Balance), bei dem derzeit acht Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen betreut werden, deutlich. »Sorgenkind« ist die Spielstube, die Ende der 80er Jahre aufgebaut wurde. »Das haben wir gemacht, weil wir Ende der 80er Jahre einen riesigen Zuzug von Ausländern hatten.« In einer leer stehenden Schule wurde das Übergangswohnheim eingerichtet und dort auch die »Integrative Eingliederungshilfe für Ausländerkinder«, kurz Spielstube, gegründet. Da der Zuzug von Ausländern abgenommen hat, wird auch der Zuschuss nicht erhöht. »Für uns bedeutet das ein Zusatzgeschäft«, sagt Kramer. Mit einer Zuwendung von 5000 Euro könnte die Spielstube für ein Jahr gesichert werden.

Artikel vom 03.05.2007