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Telemedizin kann kostbare Zeit sparen

Institutsleiter Dr. Körtke spricht vor der Selbsthilfegruppe für Herz-Kreislauferkrankte

Von Winfried Vogt
Bad Driburg (WB). Zeit ist kostbar. Und dieses besondere Gut spielt auch in der Telemedizin eine Rolle. »Denn«, so Oberarzt und Privatdozent Dr. med. Heinrich Körtke, »bei richtiger Anwendung kann die Telemedizin dem Patienten durch einen Datentransfer helfen, bevor ein Arzt zur Stelle ist.«

Im Herbst 2003 wurde das Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen in Bochum gegründet. »Das Institut beteiligt sich aktiv an der Entwicklung der integrierten Patientenversorgung und trägt dazu bei, die Betreuung von Patienten mit kardiologischen Befunden mittels telemedizinischer Verfahren weiter zu entwickeln und bundesweit flächendeckend einzuführen«, ist einer Mitteilung des Instituts zu entnehmen. Über die Bedeutung, deren Anwendung, Untersuchungsmethoden sowie anschließende Behandlungsformen und Verhaltensweisen bei Herzkreislauferkrankungen und im Bereich der Gewichtsabnahme referierte jetzt der Leiter des Instituts, Dr. med. Heinrich Körtke, vor einem interessierten Publikum im Vortragsraum der Bad Driburger Caspar-Heinrich Klinik. Organisiert hatte die Veranstaltung die Selbsthilfegruppe für Herz-Kreislauferkrankte und deren Angehörige im Kreis Höxter und Umgebung. Die Vereinigung besteht sechs Jahre und hat 70 Mitglieder bei steigender Tendenz. »Neue Mitglieder sind herzlich willkommen«, rief der Selbsthilfegruppenleiter Johannes Lütkehaus aus Steinheim dazu auf, dass Betroffene und auch deren Angehörige den Kontakt zur Selbsthilfegruppe möglichst schnell finden sollten.
Die Telemedizin ist ein Teilbereich der Telematik im Gesundheitswesen und bezeichnet Diagnostik und Therapie unter Überbrückung einer räumlichen oder auch zeitlichen Distanz zwischen Arzt und Patienten oder zwischen zwei sich konsultierenden Ärzten mittels Telekommunikation. »Die Liegedauer der Patienten in Krankenhäusern und Kliniken wird immer kürzer. Und gerade bei überwachungsintensiven Erkrankungen im Herz- und Diabetesbereich ist der Einsatz der Telemedizin wertvoll und gibt dem Erkrankten auch eine gewisse Sicherheit«, verwies Körtke darauf, dass zum Beispiel chronische Gesundheitsbelastungen und Beeinträchtigungen gut zu Hause behandelt und therapiert werden können.
Hier spiele für einen Gesundungsprozess auch das soziale Umfeld eine Rolle. Ein zum Beispiel telemedizinisch per Gerät übermitteltes EKG vom Patienten zum Arzt spart nach den Worten von Körtke viel Zeit und Aufwand ein. »Einfach formuliert«, so Körtke weiter, »durch Telemedizin kann die Zeit bis zur Behandlung wesentlich reduziert werden.« Die auf elektronischem Wege gewonnen Daten bleiben in ärztlicher Obhut, die Telemedizin ermöglicht somit eine direkte Diagnose vor Ort beim Patienten. Die Besprechung der Befunde wird durch Experten vorgenommen und steht anschließend den jeweils zuständigen niedergelassenen Ärzten bzw. Klinikärzten zur Verfügung.
Dazu sprach Körtke auch noch einmal die daraus resultierenden Vorteile an, wie beispielsweise eine bessere Koordination und Therapieplanung und das Vermeiden von Doppeluntersuchungen. Für Interessierte der Telemedizin gibt es folgende Kontaktadresse: Institut für angewandte Telemedizin (IFAT), Telefon: 05731/
97 23 19 oder per E-Mail: hkoertke@hdz-nrw.de

Artikel vom 03.05.2007