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Richtiger Energiemix soll
die Versorgung sichern

Wirtschaftsministerin Thoben Gast der Jungen Union


Kreis Herford (pjs). »Innovationspotentiale nutzen - Energieversorgung auf breite Basis stellen« lautet der Titel eines 27-seitigen Positionspapiers, das die Junge Union im Kreis Herford erarbeitet hat. Mit NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben diskutierten JU-Mitglieder am Freitag im Herforder »Schinkenkrug« Fragen der Energiepolitik.
Nach Einschätzung des CDU-Landtagsabgeordneten Chris Bollenbach ist es wichtiger denn je, die globalen Aspekte zu bedenken: Als Beispiel nannte er den steigenden Energieverbrauch in China und Indien. Energieversorgung sei ein zentrales Zukunftsthema, betonte auch JU-Kreisvorsitzende Angela Thiele: »Aber hier gibt es keine einfachen Lösungen.«
Hintergründe zum von der Landesregierung angestrebten Ausstieg aus der Steinkohleförderung zeigte Christa Thoben auf: 60 Prozent der in Deutschland eingesetzten Steinkohle werde importiert - zu einem Drittel der hierzulande aufzubringenden Förderkosten. Wenn mehr als 50 Prozent des Etats des Wirtschaftsministeriums an 38000 Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau gingen, während in NRW über 900000 Menschen Arbeit suchten, dann sei eine solche Botschaft nicht zu vermitteln. Immer wieder neu gestellt werden müsse die Frage nach dem richtigen Mix für die Energieversorgung, der möglichst wirtschaftlich, sicher und nachhaltig sein sollte.
Widersprüchlichkeiten machte die Ministerin bei der Kernenergie aus, die 40 Prozent des Grundlaststroms in Deutschland liefere: Wenn ein Ausstieg bis 2020 akzeptiert werde, müsse man davon ausgehen, dass die Kernenergie »wohl verantwortbar ist«.
Großes Potential sieht die Ministerin im Bereich Wärmepumpen: 70 Prozent des Landes wären für deren Einsatz geeignet. Während aber in der Schweiz 40 Prozent der Neubauten über Wärmepumpen versorgt würden, seien es in NRW nur zehn Prozent. Der Durchschnittshaushalt könne in Zukunft durch geeignete Maßnahmen bis zu 70 Prozent seiner Energieausgaben einsparen, ist Thoben überzeugt.

Artikel vom 01.05.2007