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Aus Briefen an die Redaktion


»Schnell geht nur
die Südtrasse«

Auf die Übergabe der Unterschriftenliste »Pro A 33« an die Haller Bürgermeisterin bezieht sich diese Leserzuschrift:

Bei der Übergabe der Unterschriften von Sonnhild Dimke sagte die Bürgermeisterin, dass die Planungen für die Trasse der A 33 im Bereich Halle noch so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass man sich in der Zwischenzeit nur durch den Bau einer Entlastungsstraße Abhilfe verspräche.
Werden die momentanen Planungen ausgeführt, wird die Autobahn aus Richtung Bielfeld kommend auf viele Jahre hinaus am Schnatweg enden. Dass die Autobahn im Jahr 2013 fertig gebaut sein wird, glaubt doch inzwischen niemand mehr. Da das zu katastrophalen Zuständen führen würde, soll eine Entlastungsstraße gebaut werden. Und um das noch besser begründen zu können, wird auch noch ein riesiges Gewerbegebiet auf der grünen Wiese geplant, die Landschaft verbaut, der Boden befestigt. Umweltschutz ade!
Die Entlastung wird so groß nicht sein. Ganz Halle wird von der B 68 und der Entlastungsstraße mit Lärm und Feinstäuben belastet werden. Zur Erinnerung: Die Entlastungsstraße führt von der Autobahn-Anschlussstelle Schnatweg zur Kreuzung Kreisstraße / Tatenhausener Straße und läuft dann auf der Tatenhausener Straße zur Westumgehung, über welche die Kraftfahrzeuge auf die B 68 geführt werden. Verkehr, der nach Halle herein will, muss die Alleestraße benutzen. Die Haller Bürger sollten sich langsam einmal die enorme Belastung, die auf sie zukommt, klarmachen. Ganz davon abgesehen, dass der Bau der Entlastungsstraße möglicherweise dazu führt, dass die Autobahn in Halle gar nicht mehr gebaut wird. Denn die Stadt Halle hat dann ja ihre gewünschte Umgehungsstraße.
Frau Dimke hat gesagt, dass es ihr und den anderen Unterschriftengebern egal ist, wo der Verkehrt fließt, wenn nur endlich die B 68 entlastet wird. Die Konsens-Trasse ist aber so problematisch und die Planung wird soviel Zeit benötigen, dass, was auch immer Politiker und Straßenplaner dazu sagen, es schneller gehen würde, die Südtrasse zu planen und zu bauen.
Schon klar, auch da sind Menschen und Naturschutzgebiete betroffen, wie auf allen anderen noch möglichen Trassen, aber wesentlich weniger. Dort kann man mit Grünbrücken mehr Naturschutz erreichen als im Tatenhausener Forst. Abwägung im Sinne der Betroffenheit, so wie das Grundgesetz es fordert, ist nötig. Wer also einen schnellen Lückenschluss erreichen will, der kann nur noch für die Südtrasse eintreten.
KARIN BENN
33790 HALLE

Artikel vom 01.05.2007