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Andreas Bock ist
der tragische Held

2. Bundesliga: Zittern geht weiter

Spenge (HaSch). Das Zittern geht erbarmungslos weiter. Noch sechs Punkte sind zu vergeben und Handball-Zweitligist TuS Spenge liefert sich wohl bis zum letzten Spieltag einen Zweikampf um den Klassenerhalt mit dem 1. VfL Potsdam. »Die Heimspiele werden jetzt entscheidend sein«, prognostizierte Spenges Trainer Horst Brinkmann nach der einmal mehr ärgerlichen 23:26-Auswärtsnniederlage beim SV Anhalt Bernburg.

Und gerade die Heimspiele sollen die Trumpfkarte für den TuS Spenge werden. Denn während man an den letzten drei Spieltagen noch zweimal in eigener Halle gegen schlagbar erscheinende Teams antreten kann (Samstag gegen den SC Magdeburg II und am 19. Mai gegen SV Post Schwerin), bleibt Potsdam nur noch das Heimspiel am letzten Spieltag gegen Schlusslicht Augustdorf-Hövelhof. Möglicherweise ist Potsdam außerdem in Rostock nicht chancenlos, während der VfL in Stralsund krasser Außenseiter ist. Spenge hingegen muss am 12. Mai noch zur HSG Varel, wo es bisher noch keinen einzigen Zweitliga-Punkt zu holen gab.
Ausgerechnet Spielertrainer Andreas Bock, dem in seiner Heimatstadt kein einziger Treffer gelang, war am Samstag aus Spenger Sicht der tragische Held. Nach drei Zeitstrafen schickten ihn die Schiedsrichter in der 53. Minute zum Duschen und beraubten die Abwehr um ihren wichtigsten Spieler. »Wir haben kurz überlegt, ihn nach der zweiten Zeitstrafe für die Schlussphase zu schonen. Aber Bocki meinte, er kriegt das schon hin«, sah sich Brinkmann eines Besseren belehrt. Zwar waren die von ihrem fanatischen Publikum angetriebenen Bernburger zu diesem Zeitpunkt schon auf 19:18 vorbeigezogen, doch Matchwinner Robert Lux war ohne Bock nicht mehr zu stoppen. »Die rote Karte hat uns schon geholfen«, gab schließlich auch SVA-Trainer Sven Liesegang zu, der mit seiner Mannschaft die »englische Woche« mit 6:0 Punkten abschloss.
Am Ziel sind nach dem 31. Spieltag die Berliner Füchse. Nach dem 36:23-Sieg bei der HSG Augustdorf/Hövelhof und der gleichzeitigen 26:29-Niederlage des Stralsunder HV bei der HSG Varel haben die Hauptstädter den Aufstieg in die 1. Liga geschafft. »Hinter uns liegen zwei Jahre härtester Arbeit, die nun belohnt wurde. Gegen alle Skepsis und Zweifel im Vorfeld haben wir uns durchgesetzt, das macht schon sehr stolz«, sagte Füchs-Trainer Jörn-Uwe Lommel. Augustdorfs Trainer Diethard von Boenigk hat unterdessen einen neuen Verein gefunden. Wenig überraschend übernimmt er in der nächsten Saison die Ahlener SG.

Artikel vom 01.05.2007