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Musikalische Ehrlichkeit öffnet Herzen

Steve Haggerty und »The Wanted« wagen im B3 ein Experiment


Borgholzhausen (el). Mal etwas Neues zum vierten Jahrestag von »The Wanted«: Gemeinsam mit Steve Haggerty rockte die Formation am Samstag die Bühne des Kulturbahnhofes Borgholzhausen (B3) und überzeugte die etwa 40 Zuhörer sowohl mit bewährten als auch neuen Beats.
Es sei eine ganz neue Herausforderung für die Band, erklärte Bassist Michael Hellmich. Für das Experiment eines ganz und gar akustischen Auftritts mussten er, die Gitarristen Morten Alex Rolf und »Mayo« sowie Keyboarder Jo Gierveld nicht nur einfach das Instrument wechseln. Auch für die Sängerin von »The Wanted«, Kelly Norton, sowie Solist Steve Haggerty war es eine große Umstellung. »Die Stücke erhalten eine ganz andere Transparenz«, blickte Kelly Norton auf die ausgedehnte Probenzeit zurück. »Plötzlich hört man das Piano deutlicher, Melodieteile klingen ganz neu.«
Kein Wunder also, dass die Band ihr Repertoire aus eigenen Stücken und Coversongs komplett neu arrangieren musste. Grund ist eine Einladung, in den Westernstädten »Pullman City« im Harz und »Eldorado« bei Templin zu spielen. Für die dortigen Saloons, in die wohl kaum eine Band besser passen dürfte, kommt Stromlastiges nämlich einfach nicht in Frage. Und so »probten« Steve Haggerty and »The Wanted« im B3 ihren neuen Klang. Schließlich hatten sie dort vor vier Jahren auch ihr Debüt gegeben, und hofften nun erneut auf das Urteil »ihres« Publikums. Das fiel durchweg positiv aus. Denn die Band aus dem Raum Bielefeld überzeugte nicht nur durch ihr virtuoses Können. Vor allem die Ehrlichkeit ihrer Stücke, die oft aus dem Alltag erzählen, ist der Schlüssel zu den Herzen der Zuhörer. Besonders die rauhe Kraft von Steve Haggertys Bariton und der weiche Schmelz von Kelly Norton treffen dabei direkt die Gefühle, malen Klangwelten aus der Heimat von Country und Southern Rock fast greifbar in den Raum. Unterstützung erhielten die Musiker am Samstag von dem Piumer Musiker und Freund der Band »Vocky«. Er griff spontan zur Mundharmonika, um das Flair von staubigen Straßen und verrauchten Bars noch facettenreicher zu zeichnen.

Artikel vom 01.05.2007