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Naturpfad ist auf Eis gelegt

Förderverein mahnt die Politiker

Löhne-Gohfeld (LZ). Der Förderverein Aqua Magica Bad Oeynhausen & Löhne hat in den vergangenen Jahren mehr als 150 000 Euro zur familienfreundlichen Ausstattung und zur Unterhaltungspflege im Park der Magischen Wasser beigesteuert. Jetzt sah sich der knapp 100 Mitglieder zählende Verein gezwungen, die Errichtung eines Naturpfades auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände erst einmal auf Eis zu legen.

»Wir brauchen von den Politikern der beiden Städte eine verbindliche Aussage darüber, wie es mit dem Park in den nächsten Jahren überhaupt weiter gehen soll«, sagte Vorsitzender Karl-Heinz Bernsmeier bei der Jahreshauptversammlung. »Vorher können wir nicht weiterarbeiten.«
Der Naturpfad soll zukünftig das auch nach der Landesgartenschau 2000 noch sehr erfolgreiche »Grüne Klassenzimmer« ergänzen und allen großen und kleinen Gästen die gewachsene Flora und Fauna im Park der Magischen Wasser auf Schautafeln erklären.
Der Förderverein hat schon viel Arbeit und auch einiges Geld in das Projekt investiert: Biologen haben 15 Sehenswürdigkeiten im Gelände als ideal geeignet für den Naturpfad gefunden. Die Texte, einmal für Erwachsene und einmal für Kinder, sowie die Grafiken sind fast fertig. Und der Vorstand hat ein Sponsorenkonzept entwickelt, das nicht nur die Errichtung des Naturpfades, sondern auch die Finanzierung seiner Unterhaltungskosten für die nächsten fünf Jahre sicherstellt. Vorgespräche mit potenziellen Sponsoren und Gönnern seien überwiegend positiv verlaufen.
Bevor jedoch solche Sponsoren wirklich akquiriert werden können, um die zur Realisierung des Naturpfades momentan noch fehlenden 28 000 Euro aufzubringen, brauche der Förderverein Planungssicherheit. Denn zwei der 15 vorgesehenen Stationen des Naturpfades stehen durch die aus der Kommunalpolitik in die Gesellschafterversammlung der Aqua Magica GmbH hinein getragenen Sparvorschläge in Frage:
l Wenn zum Beispiel die zur Landesgartenschau 2000 mit Fördermitteln des Landes angelegten Blüten- und Beerengärten auf Beschluss der Kommunalpolitiker tatsächlich planiert werden, weil der Etat der Aqua Magica GmbH durch die Städte jetzt so stark gekürzt wird, dass die Unterhaltungskosten nicht mehr aufgebracht werden können, würde das das Konzept des Naturpfades umwerfen.
l In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins wurde die Befürchtung laut, dass ein über das Ziel hinaus schießendes Sparkonzept die Attraktivität des Aqua-Magica-Geländes stark herabsetzen könnte. Und dies gerade jetzt, wo der Park als Naherholungsgebiet von der Bevölkerung angenommen werde.
Aus dem Kreise der Vereinsmitglieder wurde Kritik an der Verlässlichkeit von Kommunalpolitik geübt, denn sowohl in Bad Oeynhausen als auch in Löhne gab es seinerzeit in Anbetracht der mit der LGS verbundenen hohen Infrastruktur-Fördermittel des Landes NRW einstimmige Ratsbeschlüsse für die Landesgartenschau 2000. Allen politisch Verantwortlichen sei klar gewesen, dass durch die Anlage eines neuen Erholungsgebietes auch Folgekosten entstehen würden. »Aber einzelne jener Politiker, die vor neun Jahren die Gartenschau mit Ihren Beschlüssen maßgeblich mitgestaltet haben, wollen die damals angelegten Stauden und Beerensträucher jetzt wieder dem Erdboden gleich machen«, hieß es.

Im Juni werden die in der Gesellschafterversammlung der Aqua Magica GmbH vertretenen Kommunalpolitiker aus den Städten Bad Oeynhausen und Löhne den Park der Magischen Wasser begehen und anschließend über die Kürzungen entscheiden.
Der Förderverein möchte die kommenden Monate zum Erfahrungsaustausch mit Fördervereinen anderer ehemaliger Gartenschaustädte in NRW nutzen. Denn es gibt auch Berichte von erfolgreichen Nachfolgekonzepten von Parks, die ehemals für eine Landesgartenschau angelegt wurden.
l Der Vorstand des Fördervereins wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig wieder gewählt: Vorsitzender Karl-Heinz Bernsmeier, Stellvertreter Gerhard Paul, Geschäftsführer Peter Danner, Kassenwart und Schriftführer Bernd Poggemöller, Uwe Wollgramm (Öffentlichkeitsarbeit), Beisitzer Martin Schlüter und Michael Scholz.

Artikel vom 28.04.2007