30.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

April-Sommer weckt Badelust

Aber Ärger mit neuen Dauerkarten

Von Jörn Hannemann
Herford (HK). Ausgelassen tobende Kinder, leckeres Eis am Beckenrand, mit Strandtüchern reservierte Rasenflächen und der erste Sprung ins kühle Nass - so früh wie noch nie hat in Herford die Freibad-Saison begonnen. Doch es gab auch Ärger. Lange Wartezeiten trübten am Wochenende bei so manchem Gast den Badespaß.

Wer gleich am Eröffnungstag eine Dauerkarte für die Saison erwerben wollte, musste Geduld aufbringen und Wartezeiten von bis zu 40 Minuten in Kauf nehmen. Das lag nicht nur an hochsommerlichen Temperaturen, sondern auch an einer Neuerung - und den damit verbundenen Problemen.
Erstmals mussten Vielschwimmer für eine Saisonkarte ein Formular ausfüllen und ein Foto von sich machen lassen (siehe HK-Bericht vom 20. April). Zugleich hatten die Stadtwerke als Betreiber der Bäder den Preis für Dauerkarten von 34 Euro (im Jahr 2006) auf 40 Euro erhöht.
Weil sich die Anfertigungen der codierten Eintrittskarten und die Eingaben der Personalien in das hauseigene Computersystem hinzogen, waren viele Kunden verärgert. »Ich musste hier am Eingang mit meinen beiden Kindern 40 MinutenÊ warten. Diese Prozedur dauerte eindeutig zu lang. Das System hätte man vorher besser testen müssen«, ärgerte sich Thorsten Kleinfeld (37). »Die Betreiber wussten doch, dass es an so einem Tag voll wird. Warum gibt es nur eine Kasse?«, fragte sich Brigitte Lepa (66). »Das Personal war offenbar nicht geschult und schlecht vorbereitet. Dass gleichzeitig die Preise angehoben wurden ist eine Frechheit«, regte sich Dieter Grimm (57) auf.
Um sich Wartezeiten an den Freibad-Kassen zu ersparen, konnten Kunden die Dauerkarten im Vorfeld auch imÊ H2O abholen. Wer allerdings dachte, damit gleich an der Kasse vorbei zum Becken gehen zu können, irrte. »Die müssen erst noch aktiviert werden. Bitte stellen sie sich in der Schlange an«, bekam ein älteres Ehepaar zu hören. »Wir haben hier im Freibad ÝIm kleinen FeldeÜ ein anderes Computer-System als im H20. Das ist leider nicht anders zu machen«, betonte Bad-Sprecher Markus Diering. Bei den Problemen mit der Dauerkarte habe es sich »um Startschwierigkeiten« gehandelt. Außerdem sei der Start in die Freibad-SaisonÊ auf den Wunsch vieler Gäste vorgezogen worden. »Die Mitarbeiter haben dafür Vollgas geben und viele Überstunden leisten müssen.«
Die erste Freibad-Besucherin in diesem Jahr in Herford war Rose Honemeyer. Die 61-Jährige gehört zu den Stammgästen. »Wenn geöffnet ist, komme ich jeden Morgen vorbei und drehe meine Runden. Für mich kann die Saison gar nicht früh genug losgehen.« Auch in den nächsten Tagen wird sie wieder ihre 1000 Meter schwimmen. Und sie wird sicher nicht allein sein. Strahlender Sonnenschein soll auch in dieser Woche wieder viele ins Freibad locken.

Artikel vom 30.04.2007