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Musik und Filme legal herunterladen

Für Jugendliche wurde bei der ersten »cc-Night« die Lizenz »creative commons« vorgestellt

Halle (ka). Musik oder Filme gratis und legal, ohne Verletzung von Urheberrechten, aus dem Internet herunterladen: Mit der Lizenz »creative commons« (cc) ist dies möglich. Was cc alles bietet, wurde am Freitagabend im Haller Bürgerzentrum Remise, bei der ersten deutschen »cc-Night«, gezeigt.

Volkshochschule und Jugendzentrum Halle hatten eingeladen, etwa 30 interessierte Jugendliche und Erwachsene kamen. Wenn sie nicht schon wussten, was »creative commons« ist, wissen sie jetzt, dass es sich um einen alternativen Rahmen für die Veröffentlichung und Verbreitung digitaler Medieninhalte handelt. »creative commons« als Non-Profit-Organisation unterstützt die Verwendung von Lizenzen, durch die Rechteinhaber ihren Inhalten auch Freiheiten mitgeben können. »Manche Rechte vorbehalten« statt »alle Rechte vorbehalten« lautet das cc-Prinzip.
Kurt Gramlich und Gerhard Genuit von der Volkshochschule Ravensberg sowie Volker Schipper vom Jugendzentrum hatten im Vorfeld zahlreiche Beispiele (Software, Musikstücke und Filme) heruntergeladen, die auf allen drei Etagen des Bürgerzentrums zu sehen oder zu hören waren. Das Hausteam des JZ sorgte für Snacks und Getränke. Das Herunterladen von Dateien ist für viele Menschen bei der Nutzung des Internets ein großes Thema. Doch liegt darin ein Problem, wie Volker Schipper erklärt: »Vielen ist nicht bewusst, dass dies illegal ist und sie sich damit strafbar machen.« Es werde als Kavaliersdelikt abgetan, »denn es macht ja jeder«, so der Sozialarbeiter. Dieses Denken müsse aus den Köpfen der Nutzer verschwinden.
Ein Ansatz bietet »creative commons«. Man müsse aber bereit sein, sich darauf einzulassen, wie Volker Schipper meint. Denn unter der Lizenz »creative commons« werde weniger Mainstream angeboten als noch Neues und Unbekanntes.
Yasmin Aslan steht auf Punk-Reggae. Kennen gelernt hat sie diese Musikrichtung im Internet. Immer mehr Musiker nutzen diese Möglichkeit und stellen unter der Lizenz »cc« eigene Musikstücke, Filme oder sonstige Werke ins Netz. Es gibt schon Bands, die auf diesem Weg ihre Karriere gestartet haben. In diese Richtung sieht auch Fachbereichsleiter Kurt Gramlich den Trend. Er sagt: »Lernen und Wissen muss frei sein, sonst gibt es keine Weiterentwicklung.« In Zeiten digitaler Medien und Internet habe sich die eingeschränkte Auswahl immer mehr zu einer Behinderung von Kreativität entwickelt.
Infos zum Thema »creative commons« auch unter www.juz-halle.de.vu.

Artikel vom 01.05.2007