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Mit Engagement und Augenmaß gewirkt

Landrat Wilhelm Krömer tritt Montag als Landrat ab

Von Horst-H. Griepenstroh
Minden-Lübbecke (WB). Siebeneinhalb Jahre hat er als Landrat des Mühlenkreises Minden-Lübbecke gewirkt. Am Montag, 30. April, wird Wilhelm Krömer 68 Jahre alt und mit diesem Tag scheidet er aus dem obersten politischen Amt im Kreis aus, so wie es das Gesetz vorsieht.

Mehr als die Hälfte seines Lebens hat die Politik seinen Weg bestimmt. Im Alter von 30 Jahren wurde Wilhelm Krömer zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Jössen gewählt, drei Jahre später übernahm er das Amt des Bürgermeisters der Stadt Petershagen, das er bis 1994 innehatte, bevor er anschließend bis 1999 als stellvertretender Bürgermeister fungierte. 1990 zog Wilhelm Krömer in den Düsseldorfer Landtag ein. In der Stichwahl setzte er sich 1999 mit einem Vorsprung von knapp zehn Prozentpunkten gegen den damaligen Amtsinhaber Heinrich Borcherding durch.
Wilhelm Krömer entstammt einer alten Bauernfamilie Gemeinsam mit einer Schwester wuchs er auf dem elterlichen Hof auf, besuchte das Gymnasium in Petershagen bis zur mittleren Reife und absolvierte anschließend eine Lehre als Landwirt. Von 1958 bis 1960 besuchte er die Landwirtschaftliche Fachschule.
Im Anschluss daran war er bis 1972 als Geschäftsführer der Ein- und Verkaufsgenossenschaft Jössen tätig, von 1972 bis 1973 als Referent im Diakonischen Werk Minden. Gleichzeitig legte er die erste und zweite kirchliche Verwaltungsprüfung ab. Ein Jahr später übernahm Wilhelm Krömer die Vertretung des Geschäftsführers des Diakonischen Werkes Minden, bevor er 1990 in den Landtag gewählt wurde.
Wilhelm Krömer ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Eine Enkeltochter gehört zu seinen weiteren Nachkommen.
Für den gebürtigen Jössener Bauernsohn endet am kommenden Montag eine unruhige Zeit. Trotz seines Engagements als Landrat und der ihm obliegenden zahlreichen Ehrenämter zeigte er sich bei allen möglichen Anlässen im Kreis stets gut gelaunt. Seine politischen Aufgaben ließen ihm wenig Freiraum, den er jedoch nach eigener Aussage nie vermisst hat. Seine Arbeit war für ihn Lebenserfüllung. Wilhelm Krömer liebte in all den Jahren den Kontakt zu den Menschen, die Zusammenkünfte und den Austausch mit ihnen. Nun wird er sich mehr seiner Familie widmen, in der Vergangenheit war er eher selten daheim.
Enttäuschend war es für ihn, seinen Beruf als Landrat aufgeben zu müssen. Gern hätte er diese Aufgabe noch bis zum Ende der Wahlperiode in zwei Jahren weiter geführt. So beschäftigen ihn natürlich die wesentlichen Dinge weiter, an denen er tatkräftig mitgearbeitet hat, wie beispielsweise die Entwicklung der Krankenhauslandschaft im Kreis mit dem Neubau des Klinikums oder auch die Modellregion OWL in Nordrhein-Westfalen.
Über die Nachfolge Wilhelm Krömers als Landrat wird am 13. Mai entschieden. Sechs Kandidaten bewerben sich um dieses Amt. Gewählt ist, wer an diesem Tag mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinen kann. Falls das keinem der Kandidaten gelingt, gibt es am Sonntag, 27. Mai, eine Stichwahl. Bis zur Neubesetzung des Amtes wird Kreisdirektorin Cornelia Schöder die Kreisverwaltung mit ihren mehr als 1 000 Beschäftigten führen.

Artikel vom 28.04.2007