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Ein starkes Viertel genügt

79:64 - Baskets ohne Probleme

Von Elmar Neumann
Karlsruhe (WV). Zehn überzeugende Minuten reichten den Paderborn Baskets, um aus der zehnstündigen Reise nach Karlsruhe und zurück einen Erfolgstrip zu machen. Mit 79:64 setzte sich der starke BBL-Aufsteiger beim designierten Absteiger durch und verlängerte die rekordverdächtige Pleiten-Serie der Badener auf 28 Spiele.

»Wir hatten nach der langen Anfahrt ein paar Probleme, ins Spiel zu kommen, haben die Aufgabe dann aber ganz ordentlich gelöst«, sagte Coach Doug Spradley nach den letzten 40 Auswärtsminuten in dieser BBL-Spielzeit. Die »paar Probleme« spiegelten sich nach drei Zeigerumdrehungen auch auf der Anzeigetafel wider. Mit 10:0 führten die Gastgeber, ehe Marius Nolte von der Freiwurflinie die ersten beiden Paderborner Punkte gelangen. Der erste Treffer aus dem Feld ließ allerdings noch etwas länger auf sich warten. Erst in der siebten Minute verkürzte Jordan Collins mit seinem ersten von vier Dreiern (100-prozentige Quote) auf 7:15. Zwei Dreier waren es schließlich auch, die der Partie die einzige und damit entscheidende Wende bescherten. Kapitän Tim Black traf zweimal in Folge aus der Maximaldistanz und brachte die Seinen mit den sechs Punkten zum 32:27 erstmals in Führung (17.).
Mit Wiederbeginn spielten zwölf Paderborner gegen nur sieben eingesetzte Karlsruher endgültig alle Vorteile aus. Nach einem 11:0-Lauf zum 48:34 (26.) war auch dem letzten unter den 2400 Zuschauern in der Europahalle klar, dass dem ersten Heimsieg vom sechsten Spieltag gegen die Giessen 46ers in dieser Saison kein zweiter mehr folgen sollte. »Vier Spieler haben zehn Punkte oder mehr erzielt, ich habe alle zwölf Spieler eingesetzt und wir haben sicher gewonnen - so habe ich mir das vorgestellt«, sagte Spradley. Für den spielerischen Höhepunkt sorgten dann Tim Black und Reggie Golson, als Letztgenannter einen Pass des Kapitäns per einhändigem Alley-oop-Dunk zum 61:38 (29.) im Karlsruher Korb versenkte.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Baskets auch dieser Pflichtaufgabe längst mit so viel Spielfreude angenommen, dass ein Sergerio Gipson - gegen den Rat von Physiotherapeut Guido Krüger - gerne kräftig auf die Zähne biss. »Teddy« hatte sich in Hälfte eins eine tiefe Wunde im Mund zugezogen, die nach dem Spiel im Karlsruher Krankenhaus mit zwölf Stichen genäht werden musste. »Eigentlich sollte er sofort zum Arzt, aber er wollte unbedingt weiter spielen«, sagte der Baskets-Coach. Ein Wunsch, der nur Zeit kostete, mussten sich die wartenden Teamkollegen doch zwei Stunden gedulden, bis sich der Bus mit Gipson (Einsatz gegen Gießen nicht gefährdet) auf die fünfstündige Rückreise im Rahmen dieses Erfolgstrips machen durfte.

Artikel vom 07.05.2007