28.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

IFAS übernimmt Schülerbetreuung

Altstadt, Oberbecksen und Wichern wechseln ab Sommer den Träger

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Eltern, Lehrer und Schüler ziehen gemeinsam an einem Strang. Ihre Vorstellungen einer Ganztagsbetreuung werden sie in das pädagogische Konzept der IFAS mit einbringen. Die Initiative für Arbeit und Schule übernimmt ab kommenden Schuljahr die Betreuung in den Grundschulen Wichern, Altstadt und Rehme-Oberbecksen.

Eigentlich wollten die drei Schulen einen eigenen Trägerverein für das Projekt gründen, hatten aber nach ablehnender Haltung von Politik und Stadt davon im März Abstand genommen (WESTFALEN-BLATT 17. April). Die IFAS, die in Bad Oeynhausen bislang eher als Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose bekannt ist, stand als Alternative zur Verfügung. Ein ausgefeiltes Konzept wurde am Donnerstagabend im Schulausschuss vorgestellt.
190 Kinder wurden an den drei betroffenen Oeynhausener Schulen für die Ganztagsbetreuung ab Sommer 2007 angemeldet. »Das sind fast 50 mehr als derzeit«, sagte Karl Schmedtlevin, Leiter der Altstadtschule. Die Betreuung der Kinder bis mittags, die so genannte »verlässliche Schule«, soll deshalb ab 2008 ganz gestrichen werden. Hierbei spielt auch ein enger gewordener finanzieller Rahmen eine Rolle.
Das Konzept der IFAS sieht ein umfangreiches Angebot zu den Schwerpunkten Lernen, Erziehen, Betreuen und Fördern vor. »Die Wünsche der einzelnen Schulen wollen wir dennoch berücksichtigen«, sagte Vanessa Jainek von der IFAS, die das Konzept den Politikern vorstellte. Dieses beinhaltet sowohl Schüler- als auch Elternarbeit, indem den Müttern und Vätern zum Beispiel Hilfestellungen bei Erziehungsfragen gegeben wird. Darüber hinaus übernimmt die Initiative die administrativen Aufgaben wie die Honorarabwicklung, die Organistion der warmen Mittagsmahlzeit sowie die Vernetzung unter den Schulen.
Die inhaltlichen Angebote sollen sowohl die schulische als auch die persönliche Entwicklung der Kinder fördern. »Wir bieten neben dem Förderunterricht aber auch Programme für mehr Bewegung und Entspannung. Welches Kind kann zum Beispiel noch rückwärts laufen? Und bei den vielen ablenkenden Geräuschen wollen wir den Schülern auch einen Raum der Stille öffnen. Darüber hinaus sollen Sozialkompetenz in der Gruppe und die Eigenverantwortung gestärkt werden«, sagte Vanessa Jainek. Auf Werte wie Teamfähigkeit, Vertrauen und Wertschätzung legen die Pädagogen von IFAS großen Wert.
»Die Kinder stehen im Mittelpunkt. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, sich weiter zu entwickeln«, unterstützt Karin Heinrich, Leiter der Grundschule Rehme-Oberbecksen, das Konzept der IFAS. Darin stimmen auch ihre Kollegen Karl Schmedtlevin und Christina Lingemann, Leiterin der Wichernschule, überein. Gemeinsam hatten sie sich im Vorfeld an einen Tisch gesetzt und mit der IFAS das pädagogische Konzept der Ganztagsbetreuung abgestimmt. »Die Zusammenarbeit der Schulleitungen ist sehr eng und konstruktiv. Alle Entscheidungen wurden einvernehmlich und einstimmig getroffen«, so Karl Schmedtlevin. Einmütige Zustimmung zur Zusammenarbeit und zur Übernahme der Ganztagsbetreuung an den drei Schulen durch die IFAS gab es am Donnerstagsabend auch aus allen Fraktionen. Ebenso ist der Oeynhausener Stadtelternrat davon überzeugt, dass die Jungen und Mädchen bei den geschulten Mitarbeitern der IFAS gut aufgehoben sind. »Wenn Sie nur 80 Prozent von den Zielen erreichen, die Sie anstreben, wird das Projekt überaus erfolgreich sein«, sagte Uwe Wehmeier vom Stadtelternrat.
In spätestens drei Jahren soll es einen ersten Bericht über das Projekt geben. Der Kooperationsvertrag zwischen der IFAS und der Stadt Bad Oeynhausen als Schulträger wird keine zeitliche Befristung beinhalten. »Der Vertrag wird mit einer normalen Kündigungsklausel versehen«, sagte Schulamtsleiter Wilfried Heckmann. Wäre man mit der IFAS nicht zufrieden, könne man also zum Ende eines Schuljahres kündigen.

Artikel vom 28.04.2007