27.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mosaik aus Gussteilen
zeigt Rahdener Motive

Das Glockenspiel erhält einen würdigen Rahmen

Von Michael Nichau
Rahden (WB). »Ein schönes Bild braucht einen Rahmen.« Nach diesem Grundsatz soll jetzt das Rahdener Glockenspiel mit Bildtafeln aus Guss-Mosaik eingerahmt werden. Hubert Oberle, ehemaliger Betriebsleiter bei der Eisengießerei Meier, schob das Projekt an.

»Ein Glockenspiel ist eine Besonderheit, die nicht jede Stadt besitzt«, merkte der Diplom-Ingenieur, der 30 Jahre lang bei »Meier-Guss« gearbeitet hatte, an. Nach ersten Absprachen mit der Stadtverwaltung begann Oberle im Jahr 2005 mit Planung und Vorarbeiten.
Mehrere Bildtafeln, die Landschaften und Motive der Stadt Rahden als Mosaik zeigen, werden das Glockenspiel umrahmen. Abgebildet werden etwa der Große Stein, die Weher Mühle, die Kirchen Pr. Ströhen und St. Johannis Rahden, der Museumshof und die Mühle Tonnenheide. Dazwischen - mit Sonnenblumenmotiven verbunden - finden sich Bilder der Auelandschaft, Birkenwege und das Rahdener Stadtwappen. 3,70 mal 2,40 Meter misst die komplette Installation, die in den kommenden Wochen - ebenfalls in Eigenleistung - auf einem Rahmen rund um die Glocken montiert werden soll.
Die Bildtafeln bestehen - wie sollte es für das Kunstobjekt des ehemaligen Meier-Betriebsleiters anders sein - aus Gussteilen. In mühevoller Kleinarbeit fertigte Hubert Oberle ein Sperrholzmodell, bei dem er jedes Mosaikteil von Hand ausgesägt hatte. »Ein Stadtprospekt hatte diese Ansichten enthalten. Entstanden sind 1530 eiserne Einzelteile, die als Mosaik in eine Kunststoffmasse gedrückt wurden. Zuvor aber mussten die Teile abgeformt, gegossen, versäubert und dann in drei Arbeitsschritten emailliert werden«, erklärt der Ingenieur den immensen Herstellungaufwand.
Eine zusätzliche Weißdecke in der Emaille betone die Transparenz der Farben. »2,4 Quadratmeter groß ist die emaillierte Fläche. Die Tafeln sind absolut wetterfest«, verkündet Oberle nicht ohne Stolz. Die großen Tafeln wiegen 30 Kilogramm, die quadratischen etwa 15. »Klar, dass diese auf einen stabilen Rahmen montiert werden müssen.«
Hauptsponsor der Aktion ist Firmenchef Heinrich Meier. Mitarbeiter seines Betriebes haben Oberle bei seiner Arbeit unterstützt. Außerdem konnte dieser die Emaillefabrik Wendel in Dillenburg als weiteren Förderer gewinnen. »Die Arbeit ist eine Schenkung an die Stadt Rahden, die bereits im Vorfeld ihr Einverständnis zur Anbringung erklärt hatte. Eventuell soll es eine kleine Feier zur Einweihung geben.«

Artikel vom 27.04.2007