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Wagen wirkt auch ohne Tür einladend

Ulrich Ballhausen und Martina Hartmann sind »Super Seven«-Fahrer aus Leidenschaft

Von Ute Happe
Bad Driburg (WB). Sie sind alt, bunt und jeder Wagen ist ein Unikat: Oldtimer. Auf Deutschlands Straßen ernten sie stets die Blicke der Mitmenschen. Oft ist für ihre Fahrer bereits der pure Besitz die Erfüllung eines Lebenstraumes. Ulrich Ballhausen ist ein solch stolzer Besitzer

1998 kaufte er seinen »Lotus Super Seven« des Herstellers »Robin Hood« aus Nottingham in England, und seit jeher saust er gemeinsam mit Lebensgefährtin Martina Hartmann in seinem Rennwagen der besonderen Art über die Straßen.
Mit Autos von der Stange ist das Gefährt nicht zu vergleichen: Der Fahrer sitzt rechts, die Tachoanzeige misst die Meilen, nicht die Kilometer pro Stunde. Für eine bessere Kontrolle der Geschwindigkeit hat der Bad Driburger Ingenieur deshalb einen Fahrradtacho über dem Armaturenbrett angebracht: »Dann muss ich nicht ständig umrechnen.« Außerdem sitzen die beiden Passagiere -Êfür mehr ist kein Platz -Ê extrem tief. Eine Tür gibt es nicht. »Man könnte während der Fahrt Blumen pflücken«, scherzt Martina Hartmann. Die Beschleunigung in dem »Super Seven« ist enorm, schließlich wiegt der 140 PS starke Flitzer nur 650 Kilogramm.
Für Ulrich Ballhausen und Marketingleiterin Martina Hartmann ist ihr Rennwagen zu einer Leidenschaft geworden.
Der »Seven« von Ulrich Ballhausens wurde 1980 gebaut, angetrieben wird er von einem Motor von »Triumph«. Grundlage seines Hobbys sind wichtige Kenntnisse über seinen Wagen, um ihn eigenständig reparieren zu können und die Leidenschaft so bezahlbar zu machen. Da der Bad Driburger seinen »Lotus Seven« mit einem Saisonkennzeichen fährt, verbringt er seine Freizeit im Winter zumeist schraubend und tüftelnd in der Garage und den Sommer mit seiner Lebensgefährtin auf den Straßen Deutschlands. »Wir haben gar nicht gewusst, wie schön Deutschland ist«, gestehen die beiden und erzählen begeistert von ihren Eindrücken von einer 2000 Kilometer-Tour, an der sie im Jahr 2004 teilgenommen haben.
Jeden zweiten Sonntag treffen sie sich im Kalletal. Dort findet ein Stammtisch weiterer Sevenfahrer statt. Ulrich Ballhausen: »Hier erlebt man das Modell dann in den unterschiedlichsten Variationen und Farben.« Ebenso verschieden wie die Autos seien aber auch ihre Fahrer. »Egal ob jung oder alt, hier finden sich alle aus der näheren Umgebung zusammen«, schwärmt Martina Hartmann. Neben den regionalen Stammtischen gebe es aber auch überregionale Treffen, die etwa alle zwei Jahre von einem anderen Stammtisch organisiert wird: »Dann fahren wir alle in einer großen Gruppe eine abgesprochene Strecke ab, das ist immer ein Spektakel. Die Leute auf der Straße lachen und winken uns zu.«
So soll es auch am morgigen Samstag, 28. April, sein. Um 15 Uhr werden die ersten Sportwagen der Extraklasse in Schloss Corvey in Höxter einfahren, denn Corvey wurde zum zentralen Anlaufpunkt des 5. Bückebergertreffens, das vom Stammtisch Kalletal ausgerichtet wird, auserkoren. Bis 16.30 Uhr werden der »Lotus Super Seven« von Ulrich Ballhausen und 35 weitere Fahrzeuge zu bewundern sein. Neben der Marke »Robin Hood« werden auch andere Marken wie »Caterham«, »Westfield«, »Rush« oder »Donkervoort«, motorisiert von 86 PS bis 330 PS und aus den Baujahren 1973 bis 2006 vertreten sein.

Artikel vom 27.04.2007