26.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Frauen übernehmen Kommando

Politikerinnen diskutieren mit Soldatinnen der Weber-Kaserne in Höxter

Höxter (WB). »Frauen in der Bundeswehr haben heute die gleichen Karrierechancen wie Männer«, sagte der CDU- Bundestagsabgeordnete Jürgen Herrmann. Er hatte sich mit der CDU-Frauenunion in der General-Weber-Kaserne in Höxter zum Informationstag getroffen.
40 Frauen von Frauenunion und Junger Union sprachen mit Soldatinnen aller Dienstgrade und dem Kommandeur des ABC-Abwehrbataillons 7, Oberstleutnant Lutz N. Neumann. Der Offizier stellte das ABC-Abwehrbataillon 7 mit seinen internationalen Einsätzen vor. Von den 800 zurzeit in Höxter stationierten Soldaten seien 56 Frauen, davon zwei Offiziere, neun Feldwebel, 33 Unteroffiziere und 12 Mannschaftsdienstgrade. Dies entspreche einem Anteil von sieben Prozent und damit auch dem derzeitigen Durchschnittswert in der Bundeswehr, erklärte Neumann.
Langfristig, so Verteidigungsausschussmitglied Jürgen Herrmann, soll der Anteil der Frauen in der Bundeswehr auf 15 Prozent steigen, im Sanitätsdienst sogar auf 50 Prozent. Insgesamt leisten knapp 13 000 Frauen bei der Bundeswehr ihren Dienst, davon immerhin 1 400 als Offiziere. Frauen in Führungspositionen bei der Bundeswehr, sagte Herrmann auf Nachfrage der FU-Kreisvorsitzenden Felicitas Schimmel, seien sicher schon in wenigen Jahren zu erwarten. Weibliche Offiziere, die ihre Ausbildung sofort nach der allgemeinen Öffnung der Bundeswehr für Frauen 2001 begonnen hätten, könnten in zwei bis drei Jahren den Rang eines Kompaniechefs erreichen. Mit der Auswahl der ersten weiblichen Bataillonskommandeure rechnet Herrmann in acht bis zehn Jahren.
Die Fragen der CDU-Frauen nach der Akzeptanz von Frauen in der Bundeswehr durch ihre männlichen Kameraden und auch nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie die Chancengleichheit für Frauen beantworteten alle weiblichen Soldaten mit einem eindeutigen »Ja«. Der sehr anschauliche Bericht von Feldwebel Doemges über die Ausbildung zum Feldwebel, die neben der Vermittlung militärischer Fertigkeiten auch eine Weiterqualifizierung im zivilberuflichen Bereich beinhaltet, weckte großes Interesse der Gäste an einer Karriere bei der Bundeswehr. Das Fazit der FU-Kreisvorsitzenden Felicitas Schimmel: »Wenn ich einige Jahre jünger wäre, könnte ich mir eine berufliche Zukunft bei der Bundeswehr durchaus vorstellen«.
MdB Jürgen Herrmann betonte das gute Miteinander zwischen der Bundeswehr und den Bürgern in Höxter und auch die große wirtschaftliche Bedeutung des Standortes nicht nur für die Stadt sondern die gesamte Region, die durch die geplanten Aufstockung auf 1200 Soldaten (plus 18 Millionen Euro Investitionen in die Kaserne) zukünftig noch an Bedeutung gewinne.

Artikel vom 26.04.2007