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Schon Heinrich Heine hatte MS

100 Teilnehmer besuchen Infoveranstaltung im Bürgerzentrum Remise

Kreis Gütersloh (kg). Für einen MS-Kranken können 30 Meter zum Marathon werden. Die Krankheit muss dennoch nicht unbedingt in den Rollstuhl führen. Das wurde gut 100 Teilnehmern des ersten MS-Tages aus dem gesamten Kreisgebiet nun im Haller Bürgerzentrum Remise vor Augen geführt.

Das Familienzentrum als Ausrichter hatte die Veranstaltung »Trotz und gerade mit Multipler Sklerose leben« organisiert für eine ganze Reihe von Veranstaltern. Der Haller Kontaktkreis der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), das Generationen-Netzwerk Halle, die Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Gütersloh sowie die Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh. Deren Fachbereichsleiterin Dr. Anne Bunte war Schirmherrin der Veranstaltung, die Betroffene, Angehörige und Begleiter, Fachleute und Mediziner ansprechen wollte.
»Jeder fragt sich, wie sich seine Krankheit weiter entwickelt«, fand Dr. Bunte eine Gemeinsamkeit der MS-Patienten. Ihre Hoffnung galt dem Erfahrungsaustausch und dem sozialen Rahmen. Dr. Bunte: »Es wäre schön, wenn auch die Jüngeren eine Gruppe bilden können, die genauso aktiv ist wie der MS-Kontaktkreis.
»Lothar Schlickum hält das Thema in Halle immer wach«, rief Moderatorin Christiane Schäfer in Erinnerung und stellte die Referenten vor. Diplom-Psychologin Sabine Schipper vom DMSG-Landesverband, Lothar Schlickum und Michael Friebe als Betroffene. Der Chefarzt der neurologischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus (Gilead I), Prof. Dr. Dierk Dommasch, und Dr. Angela Schacker, Fachärztin für Neurologie in Gütersloh, sprachen über medizinische Aspekte der Krankheit, an der vermutlich schon Heinrich Heine jahrzehntelang gelitten hat. Fortschritte in der Diagnostik waren ebenso Thema wie alternative Behandlungsmethoden.
Lothar Schlickum berichtete von eigenen Erfahrungen, aber auch aus dem Leben der Selbsthilfegruppe. »Auch wenn wir uns und auch unsere MS schon lange kennen, so wissen wir doch, wie schwer gerade die ersten Schritte mit ihr sein können. Aber: Gemeinsam sind sie leichter, die Schritte, trotz und gerade mit MS!«, betonte er.

Artikel vom 26.04.2007