25.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

14 Stunden Deutsch pro Woche

Ungarische Schüler besuchen die Realschule - Besuch im Rathaus

Schloß Holte-Stukenbrock (bs). Im Safaripark waren sie schon, das Holter Schloss und die St.-Johannes-Kirche in Stukenbrock haben sie besichtigt. Auch Unterricht in der Realschule steht auf dem Programm. 25 Schüler aus der ostungarischen Stadt Nyíregyhàza sind zurzeit in Schloß Holte-Stukenbrock zu Gast.
Gestern empfing sie Bürgermeister Hubert Erichlandwehr im Rathaus und erläuterte einige Daten zur Stadt und ihrer Geschichte.
Die Schüler aus 9. und 10. Klassen des Gymnasiums »Ilona Zrinyi« lernen alle Deutsch, in der 9. Klasse sogar bis zu 14 Stunden die Woche. »Das Gymnasium hat Fremdsprachen als Schwerpunkt«, sagte Deutschlehrerin Gabriella Györi-Kovacs. Deutsch habe dabei eine lange Tradition an der Schule. Unter anderem werde aber auch Englisch und Französisch in großem Umfang gelehrt.
Die Deutschlehrerin wirkte beim Empfang im Rathaus als Dolmetscherin, doch die Schüler stellten ihre Fragen auf Deutsch. Unter anderem wollten sie wissen, was Kinder und Jugendliche in der Stadt nach der Schule machen können. Der Bürgermeister verwies auf das rege Vereinsleben, auf Sportangebote, Kino und die drei Jugendhäuser. »Bleiben die Jugendlichen hier, finden sie Arbeit?«, fragte eine Schülerin nach. Der Großteil der Jugendlichen findet in der Stadt, in Bielefeld oder der Region Arbeit, denn der Arbeitsmarkt sei hier recht gut, erläuterte Hubert Erichlandwehr, der die Gäste zum kurzen Rundgang durch Rathaus einlud. Ein Angebot, das gern angenommen wurde.
Seit Samstag ist die Gruppe nach einer rund 1500 Kilometer langen Anreise in der Stadt. Die Schüler bleiben bis zum Freitag. Sie wohnen in Gastfamilien meist mit Schülern, die bereits selbst in Ungarn waren. Neben den Besichtigungen in Schloß Holte-Stukenbrock und Unterricht in der Realschule stehen Ausflüge nach Paderborn ins Heinz-Nixdorf-Museumsforum, zur Adlerwarte Berlebeck und nach Hameln auf dem Programm. Die Rattenfängerstadt deshalb, weil im Deutschunterricht auch deutsche Sagen und Märchen behandelt werden.
Die Verbindung zu der 120 000-Einwohner-Stadt in Ungarn hat schon Tradition. Sie besteht seit 14 Jahren. Um den Austausch kümmern sich auf Seiten der Realschule besonders Gisela Niggemeier, Friedhelm Ude, Hans-Werner Bentler, Birgit Wenske und Günter Boddenberg.

Artikel vom 25.04.2007