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Timo Kenschner in der Zwickmühle

Handball-Oberliga: Nervenkrieg beim Abstiegsduell zwischen HCE und Oberlübbe

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Nervenkrieg ist angesagt: Handball-Oberligist HCE Bad Oeynhausen kämpft ums Überleben. Nach der Niederlage am Freitag in Mennighüffen stehen die »Badestädter« erstmals auf einem Abstiegsplatz und die Chancen auf den Klassenerhalt sind keineswegs als rosig zu bezeichnen.

Das Schicksalsspiel steht am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den ebenfalls noch gefährdeten Nachbarn Eintracht Oberlübbbe auf dem Programm. Und dass das eine Nervenschlacht werden wird, dafür bürgt schon der Name Dieter Löffelmann, Trainer der Oberlübber. Ursprünglich hätte der Eintracht-Coach am Samstag auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Wegen seiner bekannten Eskapaden an der Seitenlinie war er wieder einmal für zwei Spiele gesperrt worden. Da er aber gleichzeitg den Landesligisten SW Wehe coacht, hat er kurzerhand das Duell gegen den VfL Mennighüffen II auf Freitagabend vorverlegen lassen und hat damit dann die Sperre abgebrummt.
Löffelmann und ein Großteil seiner Spieler waren am vergangenen Freitag Augenzeugen der HCE-Niederlage in Mennighüffen. Ob sie wertvolle Erkenntnisse mit nach Hause genommen haben, wird sich möglicherweise am Samstag zeigen.
Interimstrainer Stefan Windhagen, der sich kurzfristig in die schon etwas längere Liste jener einreihte, die in der laufenden Saison beim HCE die Verantwortung auf der Bank übernahmen, sah jedenfalls ein Team, dass den VfL zumindest 45 Minuten lang in arge Schwierigkeiten brachte, nicht zuletzt dank der taktischen Maßnahmen, von Beginn an Mischa Schröder und Marco Büschenfeld in kurze Deckung zu nehmen. Dass das am Ende doch nicht zum erhofften Erfolg führte, lag offensichtlich daran, dass die Leistungsträger bei dieser offensiven Spielweise zu viel Kraft ließen, am Ende platt waren und dem VfL den Weg zum Sieg ebeneten. Hinzu kam die rote Karte für Andreas Kohl, der damit in der entscheidenden Phase als Alternative fehlte. »Vielleicht hätte ich auch etwas früher wechseln sollen«, meinte Stefan Windhagen, der in dieser Woche das Training leitet und auch auch beim Derby gegen Oberlübbbe wieder auf der Bank sitzen wird. »Aber erst einmal nur für dieses eine Spiel. Danach wird man weitersehen.«
Windhagen ist fest davoon überzeugt, dass sein HCE die Oberlübber schlagen kann. »Wenn ich nicht daran glauben würde, würde ich mich erst gar nicht auf die Bank setzen.« Die gefährlichsten Akteure im Oberlübber Team sind Ex-Bundesligaspieler Markus Hochhaus und Timo Kenschner. Letzterer könnte am Samstag ein kleines Problem haben, denn er wechselt in der kommenden Saison zum HCE. Da käme es nicht gerade gut, wenn ausgerechnet er zum Abstieg seines neuen Arbeitgebers beitragen würde.
Stefan Windhagen jedenfalls kann in den paar Traininseinheiten kaum noch etwas bewegen, aber es wird ohnehin eine Nervenschlacht werden und wer als Erster die klare Linie findet, der hat die besseren Karten.
Das Derby allein entscheidet aber nicht über Wohl und Wehe dieser beiden Kontrahenten. Sechs Mannschaften stehen noch in der Problemzone, wobei der Abstieg von Riemke als sicher gilt. Da aber in einigen anderen Spielen Nachbarn zusammen treffen, weiß man nicht so recht, ob die Tabellenlage auch den Spielverlauf ausmacht. »Nachbarschaftshilfe« ist in diesen Tagen ein häufig gehörtes Wort. Unter diesen Aspekten könnte sogar der Tabellenneunte Hamm derjenige sein, der plötzlich unten ankommt. Für den HCE ist am Wochenende auch der Ausgang des Spitzenduells zwischen Spitenreiter Lemgo und Verfolger Jöllenbeck wichtig. Gewinnt Jöllenbeck, hätte der HCE am letzten Spieltag einen hochmotivierten Gegner vor sich, im anderen Fall könnte es etwas leichter werden. Als einziger HCE-Akteur kämpft Sebastian Theise derzeit mit Verletzungsproblemen.

Das Restprogramm
An den letzten beiden Spieltagen der Saison haben die für den Abstieg in Frage kommenden Mannschaften noch folgendes Programm zu absolvieren:
28. April
HSE Hamm - VfL Mennighüffen
TuRa Bergkamen - TSV Hahlen
HCE Oeynhausen - E. Oberlübbe
TuS Volmetal - TuS Ferndorf
HC Dortmund-Süd - T. Riemke
5. Mai
E. Oberlübbe - HSE Hamm
TuS Ferndorf - TuRa Bergkamen
HSG Menden/L. - TuS Volmetal
TuS 97 Bi.-Jöllenbeck - HCE
T. Riemke - HB Lemgo II.

Artikel vom 25.04.2007