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Strom machte viele Hausfrauen froh

»Tag der offenen Tür« an der Trafoturmstation Schlangen Mitte am Samstag, 28. April

Schlangen (mai). Wer sich fragt, warum die Trafoturmstation Schlangen Mitte zu einem Denkmal der Technikgeschichte werden soll, der sollte sich den kommenden Samstag im Kalender anstreichen. Beim »Tag der offenen Tür« am 28. April sollen von 11 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet werden. Zu verfehlen ist die Trafostation nicht: Sie ist 1925 direkt hinter dem Gasthof Sibille über dem Schlänger Bach erbaut worden.
Viele fleißige Helfer tragen dazu bei, dass die Trafoturmstation renoviert werden kann. Als Dachdecker agierten: Heinz-Jürgen Göbel, Karl-Heinz Räker, Daniel Wendt, Helmut Müller, Rolf Hörstmeier, Paul Brökling, Fritz Schäferjohann und Willi Hanselle. Foto: Kreft
Als Geschichtsstation Nummer 4 soll der Trafoturm in die geschichtlichen Rundwanderwege aufgenommen werden. Eröffnung wird nach Auskunft von Initiator Heinz Wiemann allerdings erst im Sommer sein. Wer nicht so lange warten will, kann sich am Samstag vor Ort und in den drei folgenden Wochen im Schaufenster Emmighausen an der Paderborner Straße ein Bild davon machen, wie die Elektrizität in Schlangen Einzug gehalten hat. Denn parallel zum »Tag der offenen Tür« eröffnen Ortschronist Heinz Wiemann und der Förderverein Dorfgeschichte zwei kleine Ausstellungen in Schlangen.
In einem Schaufenster des ehemaligen Modehauses Emmighausen, in dem sich heute der Schlecker befindet, wollen die Initiatoren zeigen, wie die Trafostation ausgesehen hat, als sie 1925 erbaut wurde, wie sie Mitte der 1950-er Jahre erweitert wurde, und welche Technik sie in ihrem Innern beherbergt. Wenn die Umbauten abgeschlossen sind, sollen Interessierte durch die Schaufenster jederzeit einen Blick auf die Schalttechnik, die Sicherungsschienen und den Transformator werfen können.
Im Schaufenster Krieger zeigt Wiemann mit Unterstützung des Miele-Museums in Gütersloh am Beispiel der Waschmaschine, welche Erleichterung die Elektrifizierung in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts für die Menschen mit sich brachte. Vier Waschmaschinen werden dort zu sehen sein - zwei manuell und zwei mit Strom betriebene Geräte. Gezeigt wird unter anderem die Miele Vollautomatic-Waschmaschine, die von 1958 bis 1963 gebaut wurde. Sie hat im Gegensatz zu ihren Vorgängerinnen schon völlig selbsttätig gewaschen, gespült und geschleudert. Zusätzlich hat Heinz Wiemann Geschichte buchstäblich auf die Leine gehängt. Dazu hat er historische Fotos, die zum Beispiel zeigen, wie die Frauen in Schlangen früher die Wäsche mit dem Waschbrett im Bach bearbeitet haben, auf große T-Shirts drucken lassen, die über den ausgestellten Waschmaschinen aufgehängt werden.
Natürlich wird es beim »Tag der offenen Tür« auch eine Bewirtung geben. Für Unterhaltung sorgt die Band der Musikschule Schlangen. Als »Fachkundige« werden Reinhard Fleege-Althoff und Helmut Deppe vor Ort sein und die Fragen der Besucher beantworten. Beide haben jahrzehntelang an und in der Station gearbeitet und können nicht nur technische Fragen beantworten, sondern auch manche Anekdote zur Geschichte der Elektrizität in Schlangen und die damit verbundenen Probleme beisteuern.

Artikel vom 25.04.2007