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Voll beladen mit Stahl:
Lkw kippt in Vorgarten

Diesel im Jückemühlenbach - Feuerwehr setzt Sperren

Steinhagen-Amshausen (anb). Spektakulärer Unfall gestern Vormittag An der Jüpke: Ein Lkw war beim Abbiegen aus der Hasenheide umgekippt. Aufwändig und langwierig war die Bergung von Fahrzeug und Ladung. Heikel: Ausgelaufenes Diesel floss über den Kanal bis in den Jückemühlenbach.

Gegen 10 Uhr war der 51-jährige Fahrer eines Greffener Abbruchunternehmens mit seinem Muldenkipper auf dem Gelände der Firma Dämmstoff Kaiser an der Hasenheide gestartet. Dort werden derzeit vor der Übernahme durch die Hörmann KG die alten Hallen noch abgerissen. Der 14-Tonner-Lkw war mit zehn, zwölf Tonnen an Stahlträgern beladen - doch offenbar falsch oder schlecht, wie die Polizei erklärte. Denn schon gleich in der ersten Kurve brachte die Fracht das Fahrzeug aus dem Gleichgewicht. Auf dem Bürgersteig und im Vorgarten des Hauses An der Jüpke 7 blieb der Lkw liegen. Die Stahlträger rutschten zum Teil aus dem großen Container heraus. Für den Fahrer endete der Unfall glücklicherweise glimpflich: Er kletterte unverletzt aus dem Führerhaus.
Doch schweres Gerät war nötig, um die tonnenschwere Last zu bergen und den umgekippte Kipper aufzurichten. Ein Autokran, später sogar ein zweiter, wurde aus Rheda-Wiedenbrück angefordert. Bis 14 Uhr dauerte die Aktion. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf rund 11 000 Euro.
Der Haller Willem konnte ungestört weiterfahren, die Straße An der Jüpke aber war dagegen voll gesperrt bis zum späten Nachmittag. Denn noch aufwändiger waren die Arbeiten der Feuerwehr und der Unteren Wasserbehörde. An die 150 Liter Diesel - so die Angabe von Einsatzleiter Dirk Witte, Amshausens Löschzugführer - waren aus dem leckgeschlagenen Tank des Lkw ausgelaufen. Und: Rund 100 Liter waren über den Gulli bereits in den Kanal gelangt, eine geringe Menge sogar schon weitergeflossen bis in den nahen Jückemühlenbach. Schnelles Handeln der 15 Einsatzkräfte der Löschzüge Amshausen und Steinhagen war geboten, um den Kraftstoff zu stoppen. Oberirdisch wurde säckeweise Bindemittel ausgestreut. Rund eine Tonne insgesamt, schätzt der Einsatzleiter. »Wir mussten alles dicht machen«, so Dirk Witte. Im Kanal und im Gewässer setzten die Feuerwehrleute Ölsperren, an den Einläufen zum Jückemühlenbach auch aufblasbare Dichtkissen. Schlimmeres wurde verhindert, doch ganz gelang es ihnen nicht, den Diesel aufzuhalten. »Es reichen ja schon ein paar Tröpfchen, und der Diesel breitet sich sofort aus«, so Rainer Drouyn vom Bauamt der Gemeinde im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Zwei Öl-Sperren wurden auf dem Gelände Jückemöller gesetzt, eine dritte kurz vor der Patthorster Straße. »Dort war aber schon keine Verschmutzung mehr feststellbar«, berichtete Rainer Drouyn. Das Diesel wird durch Bindemittel aufgefangen und entsorgt.

Artikel vom 25.04.2007