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Polizist sucht Mitstreiter für Sonnenanlage

Hallenbad-Dach als Fläche geeignet

Von Silvia Scheideler
Hövelhof (WV). Von Berufs wegen hat Horst Kapp nichts mit Umweltschutz oder ähnlichem am Hut. Der Hövelhofer ist Polizeibeamter. »Aber die Umwelt hat mich schon immer interessiert. Und was liegt da näher, als durch Fotovoltaik sozusagen umsonst ÝsauberenÜ Strom zu gewinnen«, meint der 55-Jährige. Eine solche Anlage will sich der Polizist nicht nur selbst auf das Dach seines Eigenheimes setzen. Er plant auch die erste Hövelhofer Bürger-Sonnenanlage.

Seine Idee: Mehrere Hövelhofer investieren gemeinsam in eine solche Fotovoltaik-Anlage und speisen Strom in das Netz ein. »Reich werden kann damit niemand. Etwas Idealismus gehört dazu. Aber eine Rendite von sechs bis sieben Prozent ist realistisch«, sagt der Vater zweier Töchter.
In der Gemeinde Hiddenhausen (Kreis Herford) existiert bereits eine solche Anlage. »Dort haben sich 43 Bürger zusammengetan und gemeinsam 100 000 Euro investiert«, erzählt Kapp, der den Hiddenhausenern nachahmen möchte. Die haben ihre Bürger-Sonnenanlage auf dem Dach einer Grundschule installiert. Die Fläche hat die Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Horst Kapp hat ein Auge auf das Dach des Hövelhofer Hallenbades geworfen. Ein Gespräch mit dem Bürgermeister habe es bereits gegeben. Derzeit prüft die Verwaltung, ob die Gemeinde eine Dachfläche zur Verfügung stellen kann. Auch der Bauausschuss werde sich noch mit diesem Thema befassen. »Grundsätzlich«, meint Horst Kapp, stehe der Bürgermeister Michael Berens dem Anliegen aber positiv gegenüber.
Die schmale Dachseite des Hallenbades ist südlich ausgerichtet. Die angedachte 180 Quadratmeter messende Anlage würde dort optimal angebracht werden können. 90 000 Euro soll die Anlage kosten. Wer sich an dem Gemeinschaftsprojekt beteiligen möchte, muss mindestens 500 Euro investieren. Egal, wie viel Geld jemand in das Vorhaben steckt, ob 500 oder 15 000 Euro, wird er die ersten zwölf Jahre kein Geld sehen. »Solange wird es ungefähr dauern, bis die Anlage die 90 000 Euro wieder eingefahren hat«, erklärt Kapp. Steuert jemand beispielsweise 5000 Euro der Bürger-Sonnenanlage bei, so bekommt er nach der Amortisationszeit innerhalb der nächsten acht Jahre circa 4000 Euro heraus. Wer mehr Geld anlege, könne nach zwölf Jahren zum Beispiel auch seine Rente mit monatlich etwa 150 Euro aufbessern. Bei all' seinen Berechnungen geht der Hövelhofer von 812 Sonnenstunden im Jahr aus.
Bis die Anlage tatsächlich ans Netz geht, hat Horst Kapp noch jede Menge zu tun. Er betont, dass alle, die sich an dem Vorhaben beteiligen und sich für das Projekt engagieren, so wie er ehrenamtlich arbeiten werden.
Wer sich vorstellen kann, in die erste Hövelhofer Bürger-Sonnenanlage zu investieren, kann mit Horst Kapp über E-Mail oder auch telefonisch Kontakt aufnehmen (Rufnummer 0 52 57/12 48, 1.buergersonnenanlage-hoevelhof@web.de).
Wenn sich genügend Interessenten für das Projekt finden, wird es eine Informationsveranstaltung geben, zu der auch Fachreferenten wie etwa ein technischer Experte und ein Rechtsanwalt eingeladen werden.

Artikel vom 25.04.2007