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Sehnsucht nach dem Frühlingsregen

Der April ist für heimische Landwirte viel zu trocken und zu warm


Bünde/Kreis Herford (Re). Sommerwetter im April: Was zahllose Menschen in die Biergärten lockt und Grillwürstchen schon zu einem knappen Gut werden ließ, bedeutet für die Bauern keine ungetrübte Freude - die Sonne meinte es nach Angaben des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes für die Saaten schon zu gut. »Zwar konnten die Feldarbeiten zügig und ohne Unterbrechung durchgeführt werden, vor allem auf den leichten Böden ist es aber mittlerweile zu trocken«, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Brüggemeier. Gerade den in die Erde gebrachten Saaten fehlt oft die nötige Feuchtigkeit zum Keimen, die Bestände laufen nur lückig auf. »Wenn es bald nicht regnet, werden wir Probleme bei den Zuckerrüben und beim Mais haben«, unterstreicht der Vorsitzende. »Hinzu kommt, dass das Rüben- und Maissaatgut von Krähen, Tauben und Mäusen als Delikatesse verzehrt wird.« Dadurch das die Feuchtigkeit fehlt, kann das Saatgut nicht keimen. Die Tiere machen sich über das Saatgut als willkommene Futterquelle her. Die Folge sind Ausfälle.
Aber auch für die Herbstsaaten wie Wintergerste oder Triticale (Züchtung aus Weizen und Roggen) wird das Wasser für das weitere Wachstum knapp. Ebenso sind die Temperaturen zu hoch, denn nach wie vor gilt die alte Bauernregel »Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheuer und Fass«. Warmes Wetter beschleunigt die Entwicklung der Pflanzen, die dann vorzeitig Blüten und Ähren bilden. »Durch die schnelle Entwicklung haben die Pflanzen aber zu wenig Blattmasse angelegt, die zur optimalen Füllung der Körner und Früchte notwendig wäre«, betont der Vorsitzende. Die Bauern wünschen sich deshalb jetzt sehnlich einen langanhaltenden, sachten Frühlingsregen und kühleres Wetter.

Artikel vom 25.04.2007