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Experten-Rat
hilft bei der Berufswahl

»Aubi-Prax 2007« im Schulzentrum

Von Dieter Wehbrink
Wehdem (WB). Sie ist für jeden Menschen eine der wichtigsten Fragen im Leben: »Welchen Beruf soll ich nach der Schulausbildung lernen?« Entscheidungshilfen erhielten gestern 145 Schüler der neunten Klassen von Haupt- und Realschule.

»Aubi-Prax 2007« nennt sich die Veranstaltung, die zum sechsten Mal im Schulzentrum stattfand. 27 bekannte Ausbildungsfirmen oder Organisationen aus der näheren Region schickten kompetente Vertreter, die den Schülern ausführlich Rede und Antwort in Sachen »Ausbildung« standen.
Ziel ist es, dass die Jugendlichen die Betriebe und Ausbildungsberufe näher kennen lernen und aus erster Hand erfahren, welche Anforderungen an die zukünftigen Auszubildenden gestellt werden. Die Antwort auf die Frage, welchen Beruf die Neuntklässler erlernen möchten, drängt auch wegen der üblichen Bewerbungsfristen. Nicht selten verlangen die Unternehmen die Bewerbungen für den Ausbildungsbeginn am 1. August 2008 schon im Herbst 2007.
Die Lehrer Horst Hartke (Hauptschule) und Hilde Ahrens (Realschule) hatten »Aubi-Prax 2007« zusammen mit Stemwedes Gleichstellungsbeauftragter Sabine Denker organisiert. Die drei wissen, wie schwierig es für die noch jungen Menschen ist, sich für einen Beruf zu entscheiden. »Umso mehr freuen wir uns, dass die 27 beteiligten Firmen heute 70 Ausbildungsberufe vorstellen«, erzählte Horst Hartke. »Wir erleben es immer wieder, dass Jugendliche sich für die klassischen Bereiche interessieren. Hier haben sie die Möglichkeit, ihr Wahlverhalten etwas zu öffnen.«
Die Palette reichte von industriellen Metallberufen über Handwerk wie Elektroinstallateur, Frisör, Fleischer, Betonbauer, Straßenbauer, Tischler, Floristin oder Kfz-Mechatroniker bis hin zu Kaufmännischen oder Dienstleistungsberufen wie Bankkaufmann, Einzelhandelskaufmann, Gebäudereiniger, Altenpflegekraft oder Gesundheits- und Krankenpflege.
Die Vorträge der Ausbilder waren keineswegs nur theoretisch gehalten. Manche hatten - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - Anschauungsmaterial mitgebracht. So präsentierte das Ausbildungsteam von ZF Lemförder auch zwei »echte« Auszubildende in voller Arbeitsmontur. Berik Rustembaer, der den Beruf des Mechatronikers erlernt, und Jakob Peters, der als Zerspanungsmechaniker ausgebildet wird, gaben den Schülern Auskunft.
Berik hatte eigens für diesen Tag eine elektronische Steuerung gebaut, mit der er eine Lichtleiste aktivieren konnte. Das stieß bei den Schülern natürlich auf besonderes Interesse. Wer wollte, konnte auch schriftliches Info-Material über die Ausbildung bei ZF mitnehmen. »Berik und Jakob werden sich hinterher noch etwas abseits stellen, um den Schülern aus ihrer Sicht zu berichten und Fragen zu beantworten«, betonte Michaela Pawelzik. »Dort hören die Ausbilder nicht zu.«
Auch Tischler Klaus Schäffer aus Oppenwehe informierte die Jugendlichen. Er erklärte sein Handwerk unter anderem anhand eines scheinbar simplen, aber gar nicht so einfach herzustellenden Stuhls. Und von wegen »Männerberuf«: Unter Schäffers Zuhörern befanden sich auch etliche Mädchen.
Horst Hartke und Hilde Ahrens zeigten sich mit der Veranstaltung überaus zufrieden. »Wir freuen uns auch über die hohe Resonanz seitens der Firmen. Wenn hier mal jemand ausfällt, finden wir schnell Ersatz.«
Beide haben übrigens beobachtet, dass nicht wenige Schüler in den Pausen Kontakt mit den Referenten aufnahmen. »Unsere Erfahrungen zeigen, dass den jungen Menschen dabei schon der Weg für den ein oder anderen Ausbildungsplatz oder Praktikumsplatz geebnet wird.«
Die Volksbank unterstützte den »Aubi-Prax 2007«-Tag auch mit Kaffee und Kuchen für die Gäste.

Artikel vom 25.04.2007