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»Weiblichkeit«
reizt Künstlerin
aus Boffzen

WESTFALEN-BLATT-Serie: Teil 3

Von Frank Spiegel
Boffzen (WB). Die Malerei hat schon immer ihr Leben bestimmt. Und Heidi Heiser aus Boffzen gehört zu den wenigen Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Nach der Schule ließ sie sich in der Manufaktur Meißen zur Porzellanmalerin ausbilden. Lag damals ihr kreativer Schwerpunkt noch auf Blumenmotiven, hat sie das Spektrum ihres schöpferischen Wirkens mittlerweile auf eine deutlich breitere Basis gestellt. Zunächst widmete sich Heidi Heiser auch der Aquarellmalerei, besuchte Kurse dazu und entdeckte später das Malen mit Ölfarben für sich. Schließlich fand sie in der Privaten Kunstakademie Kunstforum in Bad Driburg einen geeigneten Ort, um ihre Kenntnisse zu erweitern und zu vertiefen. In der Meisterklasse von Lars Dian Ollison bekam Heidi Heiser schließlich den letzten Schliff.
»Die Berufswahl als Porzellanmalerin war eine gute Grundlage«, blickt sie heute zurück. In ihrer weiteren Ausbildung hat sie viele wertvolle Erfahrungen gemacht. »Dass es zum Beispiel sehr schwierig ist, abstrakt zu malen, hätte ich nicht geahnt«, weiß sie nun. Die 41-Jährige hat allerdings auch festgestellt: »Manches lässt sich einfach nicht gegenständlich abbilden.«
Heute ist die Boffzenerin in allen Maltechniken versiert, entsprechend vielfältig sind die Bilder, die so entstehen. Da gibt es das abstrakte Bild aus Fotofragmenten, Öl- und Acrylfarbe mit Sand vermengt ebenso wie die fotorealistische Darstellung der Bundesstraße zwischen Godelheim und Ottbergen im Abendrot. »Die habe ich auf dem Weg von Bad Driburg nach Boffzen gesehen, fotografiert und gemalt«, erinnert sich die 41-Jährige noch genau an die Entstehung des Bildes. Auch Bilder, die von der Symbolik des dort Abgebildeten leben und wirken, gehören zu den Werken, die die Boffzenerin geschaffen hat.
Heidi Heiser ist im Hauptberuf Künstlerin, im ländlichen Raum sei das allerdings oft ein hartes Brot. »Kunst hat hier einen anderen Stellenwert als in Großstädten«, hat sie festgestellt. Dennoch fühlt sie sich wohl in ihrer Wahlheimat Boffzen, wo sie sich »Im Niederen Felde 10« ein Atelier eingerichtet hat.
Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit hat Heidi Heiser auf die Aktmalerei gelegt. »Mich reizt das Thema ÝWeiblichkeitÜ und ÝFrauÜ sein oder auch der Bereich ÝFrauen in der GesellschaftÜ«, gibt sie einen näheren Einblick. Gegenwärtig beschäftigt sich die in Torgau an der Elbe geborene Boffzenerin damit, die vier Elemente »Erde«, »Feuer«, »Wasser« und »Luft« als Frauenbilder darzustellen. »Eine Frau mit Schwert symbolisiert die ÝLuftÜ, eine mit einem Löwen das ÝFeuerÜ, eine Badende das ÝWasserÜ. Die ÝErdeÜ wird von einer Frau in Baumgestalt dargestellt«, beschreibt sie ihre Vorstellungen, die sie zum Teil schon umgesetzt hat.

Artikel vom 25.04.2007