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Feuerwehr
geht in die Luft

Weiterhin akute Waldbrandgefahr

Detmold/Arnsberg (WB/lnw). Akute Waldbrandgefahr in Ostwestfalen-Lippe: Am Wochenende wollen Feuerwehr und Forstbeamte vom Flugplatz Oerlinghausen erneut zu Überwachungsflügen starten.Aus der Luft sofort entdeckt: Böschungsbrand im Sauerland.
Auch im Regierungsbezirk Arnsberg läßt die Waldbrandgefahr Feuerwehrleute »abheben«. Die einmotorige Cessna wartet am Fliegerhorst der Polizeifliegerstaffel auf dem Dortmunder Flughafen auf die Startfreigabe. »Das Wetter bietet optimale Sicht«, sagt Hauptkommissar Stephan Augustin, der hinter dem Steuerknüppel der zivilen Polizeimaschine sitzt. Gute Sichtverhältnisse erleichtern den Auftrag seiner beiden Passagiere: Die Berufsfeuerwehrleute Mario Rosenkranz aus Witten und Thomas Brandt aus Wetter sind im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg an Bord. Sie sollen nach Waldbränden Ausschau halten.
Wegen der extrem trockenen und warmen Witterung geht seit mehr als einer Woche täglich eine Waldbrand-Wache von Dortmund aus in die Luft. Vorrangiges Zielgebiet sind die Wälder im Sauer- und Siegerland. Die Tour führt aber auch Richtung Wuppertal in den Ennepe-Ruhr-Kreis. Dort sollen die beiden Feuerwehrmänner ein Waldstück aus der Luft erkunden und dokumentieren, inwieweit die Rettungswege im Wald drei Monate nach dem Orkan »Kyrill« bereits geräumt sind. »Da ist noch einiges zu tun«, so das Fazit der Wehrleute, während sie das Zielgebiet fotografieren und Notizen auf ihre Karte schreiben.
Doch auch ihren Hauptauftrag haben sie immer im Hinterkopf. »Wenn wir bei solchen Sichtverhältnissen das Gebiet zweimal abfliegen, können wir einen Korridor von 50 Kilometer Breite mit dem Auge abscannen«, sagt Pilot Augustin. Und dann sichtet das Team in der Nähe von Ennepetal eine verdächtige Rauchwolke. Beim Anflug stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um ein Gartenfeuer oder einen qualmenden Kamin handelt.
Rosenkranz ist auf dem Copiloten-Sitz per Funk mit den Feuerwehr-Leitstellen verbunden. Er meldet einen Böschungsbrand und gibt Lage und Ausbreitung des kleinen Feuers durch. Als die Einsatzfahrzeuge eintreffen, dreht der Flieger ab in Richtung Sauerland.
»Wenn das trockene Holz und Reisig in den Wäldern anfängt zu brennen, breitet sich das schnell aus«, sagt Augustin. Sonne und Wind haben den Boden und die abgestorbenen Zweige so ausgetrocknet, dass ein kleiner Funke reicht, um sie zu entzünden. Die Feuerwehren im Sauer- und Siegerland müssen täglich mehrmals zu Waldbränden ausrücken. Glücklicherweise wurden die Feuer bisher immer frühzeitig bemerkt. Aber jeder trockene Tag verschlimmere die Situation, sagen die Feuerwehrleute an Bord des Kleinflugzeuges.

Artikel vom 25.04.2007