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Tausche Bambus gegen Lilie

Erste Pflanzenbörse der Kolpingsfamilie St. Ursula voller Erfolg

Schloß Holte-Stukenbrock (rk). Vom Exoten bis zum Maiglöckchen: Die Liste der angebotenen Pflanzen in der ersten Pflanzentauschbörse der Kolpingsfamilie St. Ursula Schloß Holte war lang. 70 Pflanzenarten, so schätzte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie, Werner Scheips, waren auf die neue Terrasse des Pfarrer-Rüsing-Hauses gebracht worden, um den Besitzer zu wechseln.

»Wir haben unser Ziel erreicht«, freute sich der Initiator der ersten Pflanzentauschbörse, Peter Lauströer. »Mit unserer Pflanzentauschbörse haben wir ein Forum geschaffen, in dem Leute zusammenkommen und ihr Wissen teilen.« Der Schriftführer der Kolpingsfamilie und Hobbygärtner hatte die Veranstaltung vergangenes Jahr geplant und kräftig in der Kolpingsfamilie darum geworben, dass die Mitglieder und Freunde des Vereins nicht mehr benötigte Pflanzen mitbringen und gegen andere tauschen sollten. »Viele haben Blumen im Überfluss, andere suchen sie händeringend«, so Lauströer.
Am Sonntag waren nicht nur die Mitglieder der Kolpingsfamilie gekommen, sondern auch viele Pflanzenfreunde aus der Stadt, so dass am Ende 100 Gäste gefachsimpelt und den ein oder anderen Tipp ausgetauscht hatten. Wenn doch einmal die Hilfe eines Fachmanns gefragt war, half Franz-Josef Gees von der Gärtnerei Gees mit seinem Fachwissen und gab Ratschläge.
»Ich habe speziell nach Halbschatten- und Schattenpflanzen Ausschau gehalten«, verrät Magdalene Schniedermeier. »Unser Garten ist mittlerweile so bewachsen, dass ich unbedingt einiges umpflanzen muss.« So tauschte die Schloß Holterin ihre Zitronenmelisse und ihre lila Funkie gegen eine weiße Aurickel und eine rote Lilie für den Gartenteich.
Und auch Peter Seemann war gekommen, um seinen Goldpipau, einen Haselnussableger und einen Zwergbambus einzutauschen. Seine Eroberung war schließlich unter anderem eine Hand voll Dünengras, das von nun an in seinem Garten wachsen darf.
Maria-Luise Augsburg war ohne Pflanzen gekommen und bot stattdessen Samen von gelben Stockrosen, Staudenwicken und Malven an. »Ich habe nach nichts Speziellem gesucht«, sagte die begeisterte Gärtnerin, die weit mehr als 100 verschiedene Pflanzen in ihrem Garten vorweisen kann. »Ich wollte einfach nur etwas finden, das ich noch nicht habe. Schließlich habe ich mich für eine Staudenakelei entschieden.«
Die Familie Martina und Matthias Sendker bot ihre einzutauschenden Schätzchen an einer Pinnwand an. »Ausbuddeln konnten wir unsere Zierkirsche und den Thurja Smaragd für die Tauschbörse nicht«, schmunzelte Matthias Sendker. »Aber wir haben Interessenten gefunden, die sie bei uns zu Hause abholen werden.«
Bei Kaffee und Kuchen fand die Veranstaltung abends ihren Ausklang und der zufriedene Veranstalter versprach, dass die Pflanzentauschbörse auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird.

Artikel vom 24.04.2007