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Herforder Frauen droht Relegation

2. Frauen-Bundesliga: Nach 2:8 mentales Problem zu befürchten

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Nach der 2:8-Lehrstunde beim Tabellenführer SG Wattenscheid verbunden mit der höchsten Saisonniederlage droht den Fußball-Zweitliga-Frauen vom Herforder SV Borussia die Relegation.

Nur noch vier Punkte trennt das Kenter-Team von Platz zehn, den derzeit SV Victoria Gersten einnimmt. Mit SuS Timmel (trotz des ersten Saisonerfolges mit 2:0 beim FFV Neubrandenburg) und TSV Jahn Calden (1:3 gegen Hamburg II) stehen die beiden Direktabsteiger wohl fest. Der Drittletzte muss in die Relegation und trifft Anfang Juni möglicherweise auf den Zehnten der 2. Liga Süd auf Erzgebirge Aue (sieben Punkte Rückstand zu rettenden neunten Platz).
Herfords Trainer Björn Kenter hört das Wort Relegation derzeit nicht sonderlich gern. Er verweist zu Recht noch auf die zwei ausstehenden Nachtragsspiele seiner Mannschaft am 1. Mai daheim gegen Potsdam II und am 6. Mai beim TSV Calden. Weitere Punkte sollen in den Heimspielen am 13. Mai gegen Neubrandenburg und am 20. Mai gegen Tennis Borussia Berlin eingefahren werden.
Die 2:8-Klatsche in Wattenscheid hat Coach Kenter schnell abgehakt: »Wir mussten ersatzgeschwächt dort antreten und hatten in der Phase, als Wattenscheid uns überrollte, drei Mädchenspielerinnen auf dem Platz. Beim Tabellenführer war die Bank mit sechs Aktiven besetzt, die absolutes Zweitliga-Niveau besaßen.«
In Wattenscheid wurde der Sieg als der langersehnte Befreiungsschlag gesehen. Trainerin Tanja Schulte habe beim Pausenstand von 1:0 allerdings noch vor Herford gewarnt und auch die 647 Zuschauer hatten bis zu diesem Zeitpunkt immer das Gefühl, das Herford für ein Tor gut sei. Spätestens nach der 3:0-Führung sei dann aber die Lockerheit beim Spitzenreiter da gewesen, die man in den Wochen zuvor vermisst hatte.
Das nächste Heimspiel am kommenden Sonntag um 14 Uhr gegen den Mit-Titelanwärter FC Gütersloh kommt aus Sicht des Herforder Trainers Björn Kenter zu einem schlechten Zeitpunkt: »Wir sind mental nicht gut drauf, außerdem sind Sonja Speckmann und Marie Pollmann verletzt. Dass es nach dem Wattenscheid-Spiel nun gleich gegen Gütersloh geht ist ganz bitter, denn der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig.« Gütersloh lag gegen Turbine Potsdam II nach zwölf Minuten mit 0:1 zurück (Tor durch Anna-Sophie Fechner). Doch Anna Laue (27. Minute) und Kristina Gessat (77. Minute) drehten die Partie. Unter dem Strich stand ein verdienter FCG-Sieg.
Die weiteren Spiele vom 18. Spieltag in Stenogramm:
FFV Neubrandenburg - SuS Timmel 0:2 (0:1). Tore: 0:1 (43.) Wiebke Einolf, 0:2 (85.) Wiebke Einolf
TeBe Berlin - SV Victoria Gersten 1:1 (0:0). Tore. 0:1 (47.) Sandra Roesler, 1:1 (60.) Aylin Yaren.
KSV Holstein Kiel - 1. FC Lok Leipzig 2:1 (0:1). Tore: 0:1 (2.) Karoline Aulrich, 1:1 (57.) Sandra Bannas per Elfmeter, 2:1 (82.) Nicole Preiß. Gelb-rote Karte für Anja Fleischer (19.) und Rote Karte für Stefanie Beltz (57.), beide Leipzig.
TSV Jahn Calden - Hamburger SV II 1:3 (1:1). Tore: 1:0 (17.) Jennifer Giehl, 1:1 (44.) Kathrin Patzke, 1:2 (52.) Katharina Freitag, 1:3 (60.) Janka Rohrberg.

Artikel vom 24.04.2007