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Chaos ließ sie die Farben entdecken

Ausstellung mit Werken Monika Eckholts in der Bibliothek Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (WB). Ebenso wie Bücher zum Nachdenken, Erkennen und Fantasieren anregen, kann dies auch durch Bilder geschehen. Allein schon daher ist es passend, dass Monika Eckholts Ausstellung unter dem Titel »Farbgeschichten« in der Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück feierlich eröffnet wurde.
Mehr als das Gedankliche sprechen Eckholts farbenfrohe, meist in Mischtechnik auf Leinwand konzipierte Bilder jedoch die Empfindung an.
Besucher der bis zum 19. Mai laufenden Bilderschau von 35 Exponaten dürfen sich in erster Linie auf vielfältige Farberlebnisse freuen. Ein Einstieg in die sowohl groß-, quer-, hoch- als auch kleinformatigen Bilder kann immer wieder die Empfindung und das staunende Stehenbleiben vor den durchaus »das positive Gefühl im Menschen aufbauenden« Farbkompositionen sein. Eine solche Wirkung ihrer Bilder ist auch von Eckholt selbst gewollt. »Die Entdeckung der Farben« - im Jahr 2000 begann sie mit Acrylfarben während Wochenend-Malkursen in der VHS Verl und bildete sich bei Maria-Anna Müller in Gütersloh weiter - geht auf »ein Chaos und einen Umbruch« in ihrem Leben zurück. Zuvor hätte sie »nie gedacht, einmal zu malen«. Es fällt auf, dass die in stimmigen Farbgebungen komponierten »Farbgeschichten« ein harmonisches Gleichgewicht ausstrahlen. Die Leiterin der Stadtbibliothek, Julia Bultmann, zeigte sich in ihrer Begrüßung sehr über die große Anzahl der Besucher erfreut. Musikalisch von Elke Hermes und Sophia Monert umrahmt, - sie spielten im Querflötenduo Stücke von Joseph Bodin Boismortier, Georg Philipp Telemann und Francois Devienne - hielt Melanie Körkemeier ihre auf gelungene Bildbeschreibungen sich konzentrierende Eröffnungsrede. Ging sie in Verbindung mit dem Bild »Wintertanz« auf Verhältnisse der Abstraktion mit assoziierbarem Figürlichem von tanzenden Körpern ein, wies sie auch wiederholt auf spezifische Wirkungen von zum Beispiel »warmen und kalten Farbpartien« hin.
Auch gezeichnete Linien brachte sie zu Bewusstsein, da sie der »optischen Trennung der Flächen« dienten. Auch Eckholts »Experimentierfreudigkeit« lobte die gelernte Kunsthistorikerin, indem sie auch auf die kleinformatigen Collagen des »gemalten, geklebten und gespachtelten« Zyklus der »Küchenbilder« näher einging. Entbehren viele der ausgestellten Exponate eines Titels, fällt bei einem auf die gesamte Ausstellung sich verteilenden und zum Beispiel mit »Dortmund Herbst«, »Dortmund Winter« oder »Frühling« untertitelten Bilderzyklus der Bezug zu verschiedenen Jahreszeiten auf. Johannes Zoller

Artikel vom 24.04.2007