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Frage des Charakters

Braunschweig kommt: Tim Black angeschlagen

Von Elmar Neumann
Paderborn (WV). Der sportliche Wert dieser Spiele abseits des packenden Play-off-Rennens hält sich in Grenzen und doch misst Doug Spradley den verbleibenden drei Partien sehr große Bedeutung bei: Auch den heutigen Vergleich mit den New Yorker Phantoms Braunschweig erhebt der Trainer der Paderborn Baskets zur äußerst aussagekräftigen Charakterfrage.

»Wer meint, sich in einem solchen Spiel hängen lassen zu können, muss sich fragen, ob er ein professioneller Basketballspieler sein möchte oder nicht«, sagt der Baskets-Coach. Nur jene Akteure, die auch gen Ende der Serie noch eine einwandfreie Einstellung an den Tag legen, können sich Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung beim starken Aufsteiger machen, wie Spradley betont. »Jetzt wird sich zeigen, mit wem ich auch in der kommenden Saison zusammenarbeiten möchte«, sagt der beispielhaft ehrgeizige Übungsleiter und blickt noch weiter voraus: »Sollten wir im nächsten Jahr tatsächlich die Play-offs erreichen, müssen wir sogar über einen viel längeren Zeitraum die Form halten. Das können wir jetzt schonmal ein bisschen trainieren.«
Heute (20 Uhr, Sportzentrum Maspernplatz) heißt der Trainingspartner Braunschweig, am 5. Mai treten die Baskets bei Absteiger Karlsruhe an, ehe am 12. Mai und zum Abschluss einer erfolgreichen Saison die Giessen 46ers in Paderborn zu Gast sind. Einem abendlichen Ausklang im »Ox« (12. Mai) und einem Baseball-Vergleich mit den Untouchables (14. Mai) folgt am 15. Mai der Tag, an dem sich die US-Boys im Baskets-Kader in ihr Heimatland verabschieden dürfen. Während die Spieler pausieren, beginnt für Spradley mit jenem Tag wohl der anstrengendste Teil des Jahres. »Ich hoffe nicht, dass wir wieder fünf, sechs Neuzugänge holen müssen, aber schon die Verpflichtung eines einzigen Spielers erfordert hohen Einsatz. Da muss man 40 bis 50 Jungs kontaktieren, bis sich mal einer findet, der zu den Paderborn Baskets wechseln möchte«, sagt Doug Spradley.
Vor drei Jahren ließ sich auch Tim Black von den Baskets überzeugen und hat seine Entscheidung nie bereut. Das soll auch für eine weitere Entscheidung des Kapitäns gelten: Tim Black wird heute Abend trotz einer schmerzhaften Prellung über der Kniescheibe zum Einsatz kommen. »Tim wird spielen. Er hat in dieser Saison oft genug pausiert«, legte sich sein Coach früh fest. Eine Black-Beschwerde wird's in keinem Fall geben, denn der Charakter des kleinen Playmakers bot bislang noch nie Anlass zu Kritik.

Artikel vom 25.04.2007