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Einfühlsame Lieder
gegen die Krankheit

Sopranistin Petra Merschmann startet Benefiz-Reihe

Von Matthias Lüke
Büren (WV). Musik als Mittel gegen den Tod. So darf man wohl den Weg beschreiben, den die aus Brenken stammende Sopranistin Petra Merschmann nun als Initiatorin der Benefizkonzertreihe »Leben, Tod und Auferstehung« eingeschlagen hat, um der Leukämie die Stirn zu bieten.

Dieser Weg wird die engagierte Sängerin und alle Ausführenden noch zu weiteren neunzehn Konzerten in Deutschland und der Schweiz führen. Das Auftaktkonzert fand vergangenen Sonntag in der sehr gut besuchten Pfarrkirche St. Kilian zu Brenken statt.
Unterstützung erfuhr die durch Krankheitsfälle aus privatem Umfeld motivierte Sängerin von der Schirmherrin des Konzerts, der Freifrau von und zu Brenken, sowie zahlreichen Helfern, die wie selbstverständlich auf ihre Gagen verzichteten. Zu nennen sind hier vor allem sowohl der Baritonsänger Martin Lucaß als auch der Organist Volker Merschmann. Darüber hinaus gilt ebenfalls den Zuhörern ein großes Dankeschön, bekundeten diese doch im Anschluss an die Darbietung durch großzügige Geldspenden zu Gunsten der »Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung« ihr Mitgefühl und den Willen zu helfen.
Das musikalische Programm orientierte sich an diesem Abend ganz am Leitwort »Leben, Tod und Auferstehung«. So erklangen aus verschiedenen Stilepochen beispielsweise Mozarts metaphorisches Gedankenbild zum Lebensende (»Abendempfindung«) und ein Querschnitt aus dessen affektreicher »Grabmusik«, darin enthalten etwa die lyrische Sopranarie »Betracht dies Herz«.
Nach Stradellas berührend schönem »Pietà, Signore« und Gonouds romantisch verklärtem »O divine Redeemer« folgten Schuberts sensible Tonschöpfungen »Im Abendrot« und »Ave Maria«, bis die durch sinngemäße Textbeiträge bereicherte Darbietung wiederum durch einen Auszug aus Mozarts »Exsultate, jubilate« beschlossen wurde.
Petra Merschmann war zu Anfang der Aufführung die Anspannung ein wenig anzumerken, im Verlauf des Konzerts taute sie jedoch zur großen Freude der Zuhörer auf und bestach durch ihr angenehm warmes und geschmeidiges Timbre, abwechslungsreiche Skandierung und saubere Intonation. Martin Lucaß hingegen hatte große Probleme, dem sensiblen Ausdruck so mancher Stücke gerecht zu werden. Vor allem in Schuberts »Ave Maria« zeugte sein volltönend massiger Bariton nicht gerade von Feingefühl. Volker Merschmann erwies sich als anschmiegsamer Begleiter an der Orgel und hielt sein Instrument durch adäquate Registrierung stets dezent im Hintergrund. Unterm Strich handelte es sich insofern um ein schönes Konzert, das die Zuhörer mit lang anhaltendem und von Herzen kommendem Applaus bedachten.

Artikel vom 24.04.2007