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Ein Derby als Schock-Therapie

2. Handball-Bundesliga: Spenge empfängt heute Ahlen -Ê Zugang wird präsentiert

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Erst am frühen Abend wird sich heute entscheiden, ob Handball-Zweitligist TuS Spenge mit Leif Anton und Stefan Dessin das Westfalen-Derby gegen die Ahlener SG (Anwurf ist um 19.30 Uhr) bestreiten kann.

»Beide haben mit ihren Verletzungen nicht trainieren können, man muss sich fragen, ob ein Einsatz sinnvoll wäre. Letztlich müssen die Spieler entscheiden, ob sie mit einem speziellen Tape-Verband auflaufen«, bangt Trainer Horst Brinkmann um seinen besten Torschützen (Anton) und den einzigen Linkshänder im Rückraum (Dessin). Als Alternative für Anton wird Christoph Mylius nach langer Verletzungspause wieder in den Kader rücken, im rechten Rückraum könnten Jan Bröenhorst und Thorsten Bergmann erscheinen.
Chancenlos sehen sich die Spenger im Duell 16. gegen Dritter trotzdem nicht, auch wenn die vorherigen drei Heimspiele gegen die ASG verloren gingen. Mit Linksaußen Sascha Bertow und Rückraum-Schütze Tobias Skerka fallen zwei wichtige Spieler aus, zudem konnte der tschechische Torjäger Pavel Horak zuletzt gegen die SG Achim/Baden beim 32:21-Sieg nur für 30 Minuten in der Abwehr eingesetzt werden. »Trotzdem hat Ahlen in den vergangenen Wochen gute Ergebnisse erzielt und nur knapp in Stralsund verloren. Da tauchen plötzlich Spieler auf Positionen auf, wo man sie gar nicht erwartet. Ich hoffe besonders auf die Unterstützung der Zuschauer«, so Brinkmann weiter.
Als zusätzlicher Appetithappen für die Fans sollte sich dabei auszahlen, dass der TuS Spenge in der Halbzeitpause den ersten Neuzugang für die Saison 2007/08 präsentieren will.
Wie die Gastgeber hat auch Ahlen in der Saison den Trainer gewechselt, allerdings unfreiwillig. Holger Kaiser folgte dem verlockenden Angebot als Manager des Erstligisten SC Magdeburg und wurde von seinem Co-Trainer Frank Wolter und Tobias Skerka abgelöst. Spenge und Ahlen trafen in dieser Saison bereits zweimal aufeinander. In der 1. DHB-Pokalrunde gewann der TuS in einer denkwürdigen Partie 40:39 in Ahlen, das Hinspiel ging mit 26:34 verloren.
Die wieder einmal unnötige Niederlage in Altenholz (28:29 nach 22:16-Führung) habe man beim TuS Spenge inzwischen verarbeitet. »Das ist bei uns reine Kopfsache. Ich hoffe, dieses Spiel hinterlässt nicht so eine Wirkung wie in der Hinrunde das Burgdorf-Spiel. Da standen wir noch Wochen später unter Schock«, erinnert sich Brinkmann nur ungern. Seiner Meinung nach seien zu hohe Führungen Gift für seine Mannschaft. »Wenn aus sieben Toren drei werden, beginnt das große Zittern. Gegen Rostock zum Beispiel haben wir über 60 Minuten immer nur knapp geführt, aber am Ende gewonnen.«
Abstiegs-Konkurrent 1. VfL Potsdam leistete sich gegen die HSG Varel beim 28:28-Unentschieden einen unerwarteten Punktverlust und bleibt in der Tordifferenz 19 Treffer hinter der dem TuS. Wie so oft in den vergangenen Wochen rettete Potsdam erst in den Schlusssekunden Zählbares: Baumgardt glich 15 Sekunden vor dem Abpfiff aus. Der 1. VfL ist heute Abend beim OHV Aurich zu Gast, der sich eine 22:33-Packung gegen Spitzenreiter Berlin einhandelte.

Artikel vom 25.04.2007