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Alligator gibt Jugend eine Chance

Raus aus der Arbeitslosigkeit: Björn Quisbrock qualifiziert sich für neue Tätigkeit

Von Julia Lüttmann
Enger (EA). Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker hat Björn Quisbrock (23) nach einem Streit mit dem Meister abgebrochen, eine Mehlallergie ließ den Traum vom Bäckerhandwerk platzen. Jetzt nimmt er an der Qualifizierung »Jugend in Arbeit plus« teil und arbeitet bei den Alligator-Farbwerken. »Das ist meine letzte Chance«, sagt er. »Ich will sie nutzen.«

Ermöglicht wurde ihm diese Chance durch das vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Qualifizierungsprojekt. Im August vergangenen Jahres begann Björn Quisbrock eine viermonatige Qualifizierung im Bereich Lager/Logistik. Bestandteil dieser Maßnahme war ein zweimonatiges Praktikum, das der Engeraner bei den Alligator-Farbwerken absolvierte. Zusätzliche Hilfestellung rund um Bewerbung, Verhalten am Arbeitsplatz und Co. gab es von Betreuer Horst Gauß vom Esta-Bildungswerk.
Noch während der Maßnahme nahm Thomas Drewes, Arbeitsvermittler und Koordinator des Qualifizierungsprogramms, Kontakt mit den Alligator-Farbwerken auf und warb für die Maßnahme »Jugend in Arbeit plus«.
Sie bietet dem Unternehmen zahlreiche Vorteile: Björn Quisbrock ist motiviert, wird vom Esta-Bildungswerk zusätzlich betreut und knapp die Hälfte seines Gehaltes wird aus Fördermitteln gezahlt.
Trotzdem war Maike Wefing, Personalchefin bei Alligator, erst skeptisch. Die Betreuung der Arbeitsagentur, des Esta-Bildungswerkes und der Industrie- und Handelskammer hat sie schließlich überzeugt. »Da passte ein Baustein zum anderen«, erklärte sie zufrieden. Daher gab sie Björn Quisbrock den Vorzug vor Leih- und Saisonarbeitern.
Eine gute Entscheidung: »Wir sind zufrieden, es gibt keine Probleme«, berichtet sie und geht noch einen Schritt weiter.
Wenn sich die wirtschaftliche Situation im Unternehmen so positiv weiterentwickle wie im vergangenen Jahr, sei sogar eine Weiterbeschäftigung möglich. Damit würde sich der größte Wunsch des Engeraners erfüllen. »Ein Arbeitsplatz - am besten unbefristet, damit ich mein Leben weiter planen kann.«
Doch auch wenn das nicht klappt ist Thomas Drewes zuversichtlich: »Nach einem Jahr Arbeit steigen die Chancen, eine neue Beschäftigung zu finden stark an«, weiß er aus Erfahrung. Jetzt hofft er, dass noch mehr Unternehmen in der Region jungen Menschen eine Chance geben.
Denn bei dieser Kooperation profitieren beide Seiten: Der Arbeitgeber bekommt einen engagierten neuen Mitarbeiter und ein Jugendlicher eine neue Perspektive. »Die Arbeit macht mir Spaß«, betont Björn Quisbrock. »Und wieder eine Stelle zu haben stärkt das Selbstwertgefühl.«

Artikel vom 24.04.2007