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Schützen legen
beim Anbau
selbst Hand an

Ovenhausen feiert Einweihung

Von Verena Zimmermann
Ovenhausen (WB). Es ist vollbracht: Nach nur neunmonatiger Bauzeit ist der Schützenhausanbau am Schießstand Ovenhausen feierlich eröffnet worden. Die erste »Härteprüfung« erlebte der Bau bei einer Karnevalsnachfeier am vergangenen Samstag und am Tag darauf bei der Einweihung.

Auftakt zu der offiziellen Eröffnungsfeier war ein Festgottesdienst am Schützenhaus, bei dem die Ovenhäuser Musikanten und der Gesangsverein Eintracht Ovenhausen mitwirkten. Beim Festakt freute sich Hans-Werner Gorzolka, Vorsitzender des Schützenvereins, viele Gäste begrüßen zu dürfen. Er berichtete über die Historie des Anbaus, der nun über 90 Quadratmeter Fläche verfügt und dem Verein dadurch einen neuen Eingangsbereich mit Garderobe und Foyer, sowie barrierefreie und behindertengerechte Toilletenräume zur Verfügung stellt.
Schon Ende 2005 wurde im erweiterten Vorstandskreis ein zweistufiges Konzept entwickelt, das in der Jahreshauptversammlung im Januar 2006 einstimmig beschlossen wurde. Zunächst war eine kleinere Variante geplant. Nach Hinweisen von Unternehmern und Fachleuten wie Friedhelm Derwig und Architekt Günter Winkelhahn kam nun der größere Anbau in Betracht. Es wurde allerdings der ursprüngliche Kostenrahmen gesprengt; es fielen allein 40 000 Euro an Materialkosten an.
Im Juni 2006 wurde mit dem Bau begonnen. Dem Verein war es wichtig, nur mit heimischen oder regionalen Handwerkern und Firmen zusammen zu arbeiten und diese dankten es mit Ratschlägen, Spenden oder Preisnachlässen. Zudem sorgten Gönner, Sponsoren, Privatleute oder Stiftungen von Banken und Sparkassen dafür, dass das Projekt mit einem Verkehrswert von 100 000 Euro verwirklicht werden konnte. Besonders stolz sind die Mitglieder des Schützenvereins darauf, dass das Projekt ausschließlich in ehrenamtlicher Eigenleistung realisiert werden konnte. Der »harte Kern« der Rohbaumannschaft um Dieter Meyer, Albert Engel, Karl Voss sowie Rudi und Rolf Massmann habe dabei etwa 1000 Arbeitsstunden aufgebracht, und auch die weiteren Helfer, Handwerker und Unternehmen hätten noch einmal die gleiche Anzahl an Arbeitsstunden in den Neubau investiert, verdeutlichte Hans-Werner Gorzolka. Sein besonderer Dank galt dem Bauleiter Hans-Dieter Meyer, der in einem symbolischen Akt den Schlüssel für den Neubau an Albert Engel, den »guten Geist« des Schützenhauses, übergab.
Im Herbst soll damit begonnen werden, den Bereich der ehemaligen Toiletten zu drei Luftgewehrschießbahnen umzugestalten, sodass ganzjährige Trainingsmöglichkeiten für die Sportschützen geschaffen werden können. Die Fundamente sind bereits gegossen, das Rohbaumaterial ist angeschafft, und auch die Trennwand zur Schießbahn ist gemauert. Die die Hoffnung des Schützenvereins ist groß, dass die neuen Bahnen eventuell schon Mitte nächsten Jahres in Betrieb genommen werden können. Besonders stolz zeigten sich die Schützen zudem darauf, dass die Schießsportabteilung mit ihrer guten Nachwuchsarbeit große Erfolge aufweisen kann: Die Seniorenmannschaft wurde Kreismeister in der Kreisleistungsklasse und sieben der acht besten Nachwuchsschützen des Kreisgebietes sind aus Ovenhausen.
Unter den Gästen war auch Bürgermeister Hermann Hecker, der sich dafür aussprach, gesellschaftliche Änderungen selbst zu bewirken. Er rief dazu auf, beispielsweise die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten zu nutzen, um die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit zu sichern. Darüber hinaus ging er auf die Ovenhäuser Grundschule ein und meinte, dass vor allen Dingen Unterrichtsqualität, Unterrichtssicherung und Fördermöglichkeiten sowie eine entsprechende Klassengröße gewährleistet sein müssten, bevor auch die örtliche Nähe der Grundschule berücksichtigt werden könne. Er wünschte dem Ort eine erfolgreiche Zukunft in allen Bereichen und viele gesellige Stunden im Schützenhaus.
Für große Freude sorgte Andreas Nolte von der Sparkasse Höxter, der den Schützenverein mit einer Spende über 1000 Euro überraschte. Anschließend standen Frühschoppen, die Erkundung des Neubaus und das »Anschießen« mit späterer Siegerehrung des Schießwettbewerbs auf dem Programm. Am Nachmittag konnte man Kaffee und Kuchen genießen und dabei der Blaskappelle Ovenhausen lauschen.

Artikel vom 24.04.2007