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24 Tore durch das Duo Schewtschenko/Korandova

Frauenhandball-Regionalliga: Meister TuS Nettelstedt wehrt den Ansturm der HG Remscheid beim 33:28 ab

Von Volker Krusche
Nettelstedt (WB). Es wird keinen Gegner geben, der den TuS Nettelstedt in der laufenden Saison der Frauen-Regionalliga zweimal besiegen konnte. Das jedenfalls steht nach dem 33:28 (14:13)-Heimsieg des frischgebackenen Westdeutschen Meisters gegen die HG LTG/HTV Remscheid fest.

Es war, obwohl eine kräftige Sonneneinstrahlung so manchen Blick beim Abschluss etwas blendete, ein Regionalligaspiel der gehobenen Klasse. Der Meister nutzte dabei eindrucksvoll seine Durchschlagskraft aus dem Rückraum durch die überragenden Ina Schewtschenko und Gabriela Korandova, die bei jeweils einem Dutzend Toren das Gros der Nettelstedter Treffer erzielten, aus - der Gast wusste sich durch flüssige Angriffsaktionen mit Einläufern und Sperren gute Chancen zu erarbeiten, war dafür aber nicht so druckvoll aus der zweiten Reihe. Und kam da mal ein Ball durch, dann war er eine sichere Beute von Christina Süß zwischen den TuS-Pfosten, die neben den beiden Rückraum-Routiniers Garant der Revanche für die klare 27:36-Hinspielschlappe - übrigens die ersten Saisonniederlage des Meisters - war.
So gesehen war es ein kurzweiliges Spiel auf gutem spielerischen Niveau, dem einzig die Augenzeugen auf der Tribüne fehlten, was Trainer Thorsten Meyer dann auch mächtig zum Nachdenken brachte (siehe Text an anderer Stelle).
»Jerry« sah auf dem Parkett allerdings eine engagierte Heimmannschaft, die sich nach dem 3:3 schnell auf 7:3 absetzte, nach dem 7:5 auf 9:5 nachlegte, es in der Folgezeit aber verpasste, bereits eine deutliche Kluft zwischen sich und dem Tabellenvierten, der sich noch Hoffnung auf den möglichen Zweitligaaufstieg macht(e), zu legen. Hier war es in allererster Linie Lena Antal, der nicht nur das Pech an den Fingern zu kleben schien, sondern der beim Abschluss - vielleicht bedingt durch die Sonne - auch der Blick für den freien Bereiche des Tores fehlte. Jedenfalls scheiterte sie in den 60 Minuten bei mehr als einem Dutzend hundertprozentiger Chancen bis auf zweimal stets an der gegnerischen Torfrau. Allein ihre Ausbeute verdeutlicht, dass Remscheid auch durchaus mit einem ähnlichen Resultat wie der TuS im Hinspiel auf die Heimreise hätte geschickt werden können. So aber lud man den Gast immer wieder ein, seinen Rückstand zu verkürzen. Aus dem 12:8 wurde daher beim Seitenwechsel auch nur ein 14:13. Realistisch wäre schon hier ein 20:13 gewesen.
Sei's drum. Die Nettelstedterinenn wirkten jedenfalls trotz des bereits eingefahrenen Meistertitels nicht so, als wäre ihnen beim Schaulaufen das Ergebnis egal. Zwar glich Remscheid gleich nach Wiederbeginn aus, die nun immer stärker auftrumpfende Gaby Korandova hatte aber stets die passende Antwort parat. Die Entscheidung fiel nach dem 20:20 (41.), als sich der TuS über 23:20 und 24:22 auf 28:22 (50.) absetzte.
TuS: Süß, Schellhase (bei zwei 7m); Benstein (n.e.), Böhmer (3), Schewtschenko (12/3), Kummer, Möller, Kottkamp (1), Antal (2), Hermening, Korandova (12/2), Altvater (3)

Artikel vom 23.04.2007