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Reiche Blüte
ohne Laus
und Mehltau

Die Pflanzen jetzt fit machen

Von Elke Bösch
Rahden (WB). Die Sonne scheint, dem Regen scheint es in anderen Regionen besser zu gefallen. Das ist zwar eine tolle Voraussetzung für arbeitsreiche oder erholsame Stunden im Garten. Die Pflanzenwelt allerdings würde sich über einen milden Landregen bestimmt freuen.
Martin Bierenriede von den Oppenweher Baumschulen hat auch im April wertvolle Tipps für die Gartenfreunde.

Bis es soweit ist, muss der Gartenfreund zu Gießkanne oder Bewässerungsschlauch greifen, denn besonders die neu an- oder umgepflanzten Stauden, Sträucher oder Bäumchen lechzen schon nach Wasser, das sich besonders auf den sandigen Bögen schnell verflüchtigt.
Was sonst für Aufgaben der Gartenfreund im April in Angriff nehmen sollte, darüber informiert auch in unserer Aprilfolge von »Mein kleines Gartenparadies« wieder unser Experte von den Oppenweher Baumschulen, Martin Bierenriede. Er rät: »Die Kletterrosen bedürfen jetzt unserer Aufmerksamkeit. Neben schwachen Trieben müssen auch einige der ältesten Triebe entfernt werden, um die Pflanzen zu verjüngen. Die letztjährigen Triebe sollten an der Kletterhilfe festgebunden werden. Denn je waagerechter sie geführt werden, desto mehr Blüten sind zu erwarten.
Aber nicht nur die »kletternden« Rosen wünschen Pflege. Alle Sorten dieser edlen Blumen müssen gestärkt werden, damit sie fit sind für einen blütenreichen Sommer ohne Läuse und Mehltau. Deshalb jetzt die Sträucher mit den bereits kräftig ausgetriebenen Blättern mit Stärkungsmitteln versorgen, bevor die Schädlinge richtig aktiv werden. Die Rosen können hauchfein mit Gesteinsmehl oder Algenkalk besprüht werden. Das kann alle zwei Wochen mit Lavendelöl-Lösung (zehn Tropfen Lavendelöl in ein Liter kalkfreies Wasser gründlich verschütteln) wiederholt werden. Ebenso zur Stärkung geeignet ist die Schachtelhalmbrühe.
Frühjahrsblühende Ziersträucher wie Forsythien, blühende Johannisbeere, Mandelbäumchen oder Maiblumensträucher am besten gleich nach der Blüte auslichten und die stark verholzten alten Triebe ganz herausschneiden. Auch Magnolien und Sternmagnolien sind sehr schnittverträglich und lassen sich prima jetzt nach der Blüte zurückschneiden.
Gehölze und Zwerggehölze, die im Sommer am neuen Holz Blüten bilden wie Sommerflieder, Johanniskraut, Sommerspieren, Rispenhortensien (so fern es noch nicht geschehen ist) können jetzt noch zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt kann auch dann noch erfolgen, wenn sich schon kleine Blätter gebildet haben.
Gerade jetzt zum Austrieb sind Obstbäume für einen Nährstoffnachschub dankbar, der Fruchtansatz wird dann um so besser ausfallen.
Vor allem kleinwüchsige und nur flach wurzelnde Bäume wie Säulenbäumchen, Spindelbüsche und Niederstämmchen sollten versorgt werden, damit sie optimal wachsen können. Dazu muss der Boden unter den Kronen flach mit einem Rechen aufgelockert werden - auch bei Kultur im Kübel ist dieses Vorgehen ratsam. Sämtliches Unkraut entfernen, bevor zwei bis drei Schaufeln reifen Kompost darauf geschüttet werden. Ersatzweise eignet sich auch ein handelsüblicher Langzeitdünger, der in den Boden eingearbeitet wird«, schließt Martin Bierenriede.

Artikel vom 25.04.2007