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»Kreativität ist unser Unterrichtsprinzip«

WESTFALEN-BLATT-Serie Folge 5: Die Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen stellt sich vor

Von Eva Brinkmann
Ottbergen (WB). Wenn Schüleraktionen im öffentlichen Raum für Aufmerksamkeit sorgen, steckt nicht selten die Gemeinschaftsgrundschule Ottbergen dahinter. Abseits ausgetretener Pfade lernen die Kinder, dass Schule mehr bedeutet als das Anhäufen von Wissen. Der Unterricht und das Miteinander sind gekennzeichnet durch Kreativität, Qualität, Offenheit und eine positive Konfliktkultur.

»Kreativität ist bei uns Unterrichtsprinzip«, sagt Schulleiterin Heide Schleip. Und das beschränke sich nicht allein auf den musisch-künstlerischen Bereich: »Kreatives Arbeiten wird in allen Fächern gefördert.« Allerdings zeugen die jährlichen Kunstausstellungen, die im Wechsel in den drei Heimatdörfern der Schüler aus Bruchhausen, Godelheim und Ottbergen sowie im Historischen Rathaus der Stadt Höxter zu sehen sind, dass dieser Bereich keineswegs zu kurz kommt. Und ein Blick in die Gänge des Schulgebäudes reicht, um festzustellen: Das künstlerische Schaffen an der GGS ist vielfältig, bunt und sehenswert.
Qualität heißt in Ottbergen auch, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Korrespondenzschule, Teilnahme am Projekt »Entwicklung der Bildungsregion Ostwestfalen-Lippe« von 2006 bis 2009, Beteiligung an überregionalen Wettbewerben (Mathematikwettbewerb NRW, Internationaler Schulwettbewerb der Banken, Kreisfußballmeisterschaften) -ÊHeide Schleip und die Lehrerschaft legen Wert darauf, mit der Zeit zu gehen und sich neuen Methoden nicht zu verschließen. Da passt es gut ins Bild, dass alle Klassen mit zwei bis drei Computern ausgestattet sind, zusätzlich ein Computerraum mit zwölf Rechnern zur Verfügung steht und die Schulbücherei mit 600 Büchern bestückt ist. Auch im Vorlesen messen sich die Grundschüler aller Klassen.
»Um die Unterrichts-Qualität zu steigern und das Schulleben interessant zu gestalten, wünsche ich mir eine weiterhin optimale Zusammenarbeit mit der Elternschaft«, erklärt Schleip. »Öffnung der Schule bedeutet bei uns zum einen Mitarbeit der Eltern im Schulleben und zum anderen Öffnung gegenüber den Gemeinden.« So gestalten die Schüler zum Beispiel die Seniorennachmittage in der Adventszeit und haben unlängst mit einer Aktion gegen Verunreinigungen durch Hunde in Ottbergen für Aufmerksamkeit gesorgt.
»Ziel unseres pädagogischen Handelns ist vor allem aber auch die Erziehung nach christlichen Werten«, macht Heide Schleip deutlich. »Es gibt wöchentlich einen Schulgottesdienst, die Kinder werden zur Toleranz erzogen.« Zur Förderung einer gewaltfreien Kommunikation erhält die GGS Unterstützung durch das Gelsenwasser-Schulprojekt: Die Kinder erlernen die »Giraffensprache«, das heißt, sie versuchen, bei Konflikten möglichst gelassen zu reagieren und das Verhalten ihres Gegenübers zu hinterfragen. Eine positive Konfliktkultur bedeutet auch, im Unterricht anstelle von Strafen mit Belohnungen zu arbeiten. »Es werden, wie im Fußball, gelbe und rote Karten verteilt. Wenn ein Kind vier Wochen lang keine Karte bekommen hat, erhalten die Eltern einen so genannten Belobigungsbrief. Dafür gibt es dann eine Belohnung, zum Beispiel Hausaufgabenfrei«, beschreibt die Schulleiterin das Prinzip.
Die Offene Ganztagsgrundschule (bis 16 Uhr) greife diese Ziele auf. »Fördern und Fordern jedes einzelnen Schülers« laute das Prinzip. Neben der Erledigung und Kontrolle der Hausaufgaben erwartet die Schüler ein vielseitiges Programm mit Sport, Töpfern, Filzen, Arbeit am Computer und Fußball. Zusätzlich gibt es eine Betreuung von 8 bis 13 Uhr. Kooperationspartner ist der Förderverein, der die Schule auch bei der Anschaffung von Lehr- und Lernmitteln unterstützt.

Artikel vom 25.04.2007