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Debakel für TuS
und Sorge um
Keeper Göbel

Fußball: Gehlenbeck - Vlotho 1:6

Von Ingo Notz
Gehlenbeck (WB). Aus der erträumten Schützenhilfe für Preußen Espelkamp wurde nichts: Der TuS Gehlenbeck unterlag gestern einem weiteren Titelanwärter der Bezirksliga, dem SC Vlotho, mit 1:6 (0:3). Und das Schlusslicht hätte noch höher verlieren können.
Jens Windmöller (links) erzielte gestern per Kopf den Ehrentreffer für Gehlenbeck, Markus Wuttke (rechts) klärte hier - ebenfalls mit Köpfchen. Foto: Notz
»Gut, der Gegner hatte nicht die Qualität anderer Teams in dieser Liga, doch sechs Tore wollen erst einmal geschossen sein. Es war hier eine geschlossene Mannschaftsleistung. Was die Tabelle anbetrifft, da ist für uns sicherlich noch was drin«, erklärte Vlothos Trainer Frank Warbende vielsagend.
Der Gast aus Vlotho war von der ersten bis zur letzten Minute klar dominierend. Der TuS Gehlenbeck glaubt inzwischen nicht mehr an den Klassenerhalt, das war auf dem Platz deutlich zu sehen. Dabei standen die Hausherren auch nach drei Minuten schon unter Schock, denn Keeper Michael Göbel hatte sich bei einer Rettungstat am Auge verletzt, konnte aber zunächst weitermachen. Das aber nur eingeschränkt, was sich schnell bemerkbar machte.
In der neunten Minute konnte der mitgereiste Vlothoer Anhang erstmals jubeln. Nach Flanke von Andreas Harms traf Marcel Rother zum 1:0, weil Benus und Lömker nur tatenlos zuguckten. Überhaupt sah die Gehlenbecker Abwehr von Anfang an gestern überhaupt nicht gut aus. Einmal konnte Göbel gegen den völlig freien Michael Wißmann noch retten, doch der tauchte eine halbe Minute später schon wieder nach einem Alleingang durch die nicht vorhandene Deckung frei vor Göbel auf und schloss die Aktion mit einem gefühlvollen Außenrist-Schuss aus etwa zehn Metern zum 2:0 ins lange Eck ab.
Die erste Gehlenbecker Chance hatte Spielertrainer Lars Grote, dessen Freistoßaufsetzer Vlothos Keeper abprallen lassen musste - aber kein Gehlenbecker hatte nachgesetzt. Dafür ging der Tag der Offenen Tür hinten weiter: Allein Michael Göbel rettete bis zur 22.. Minute noch zweimal gegen frei zum Schuss gekommene Vlothoer. Das 0:3 fiel in der 25.. Minute durch Nils Gleisner. Wiederum hieß der Flankengeber Andreas Harms, der über Außen nicht zu stoppen war. Gleisner durfte in der Mitte dann unbehelligt einschieben, während gleich vier Gehlenbecker tatenlos zusahen. Dann die nächste Hiobsbotschaft: Michael Göbel signalisierte nach dem 0:3, dass seine Augenverletzung ein längeres Weiterspielen unmöglich machen würde - der Keeper rettete sich aber noch in die Pause. Kurz vor dieser traf Thorsten Jager per Kopf - allerdings aus Abseitsposition.
Zur zweiten Hälfte blieb Michael Göbel mit Augenproblemen und Kopfschmerzen in der Kabine, für ihn kam Christian Lömker. In der 47. Minute tauchte Lars Grote nach Windmöller-Zuspiel gefährlich vor Vlothos Gehäuse auf, doch der Ball flog am Tor vorbei. In der 60. Minute schickte der TuS die nächste Einladung zum Toreschießen an den SC raus. Diesmal durfte Nils Gleisner, vier Meter vor dem Tor völlig allein stehend, auf den Ball warten, diesen mit dem Rücken zum Tor annehmen - und dann, um die Demütigung perfekt zu machen, auch noch mit der Hacke versenken. . ..
Nach Vorarbeit von Michel Wißmann markierte Torjäger Marcel Rother in der 73. Minute das 5:0.
Den Schlusspunkt aus Vlothoer Sicht setzte der eingewechselte Darko Tovitovic, der per Elfmeter auf 6:0 erhöhte. Waldemar Hopp war gefoult worden. Der SC Vlotho vergab noch weitere gute Chancen, ehe eine Minute vor dem Abpfiff dem TuS Gehlenbeck immerhin noch der Ehrentreffer durch einen schönen Kopfball aus sechs Metern von Jens Windmöller gelang
TuS Gehlenbeck: Göbel (46.. Lömker) - Bringewatt, Benus, Hölscher (46. Roos), Lömker, Grote, Thoss, von der Ahe (46. Wehmeier), Jäger, Wutke, Windmöller.
SC Vlotho: Tippel - Schröder, Sinn (60. Wojcik), Drawert, Koch, Harms (67. Strumberger), Hopp, Rother, Sven Sielemann, Wißmann. Nils Gleisner (67. Tovitovic).
Tore: 0:1 (9.) Rother, 0:2 (13.) Wißmann, 0:3 (25.) Nils Gleisner, 0:4 (60.) Nils Gleisner, 0:5 (73.) Rother, 0:6 (75.) Tovitovic (Foulelfmeter), 1:6 (89.) Windmöller.

Artikel vom 23.04.2007