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Frische Mühlenbrote sind der Renner

Niemöllers Mühle ist in dieser Saison zwölf Mal geöffnet - Wasserrad bleibt das Sorgenkind

Von Mike-Dennis Müller
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Die Mühle Niemöller ist wieder in Gang gesetzt worden. Zu Saisonbeginn nahmen zahlreiche Bielefelder die Gelegenheit war und machten einen Ausflug zur letzten Wassermühle der Stadt.
Bäcker Harald Tatura (links) und Klaus Dehn vom Förderverein der Mühle sorgten am Wochenende für 120 ofenfrische Mühlenbrote und reichlich beliebten Platenkuchen.
Mit Kaffee und Kuchen verbrachten viele Besucher den Nachmittag an der frisch gestrichenen Mühle. Am ersten Wochenende der Saison sorgten Bäcker Harald Tatura und Klaus Dehn vom Mühlenverein für Platenkuchen und 120 Brote, wovon aber schon am Samstagnachmittag die Hälfte verkauft war. »Die andere Hälfte geht am Sonntag weg«, sagte Karl-Heinz Stoßberg, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Schließlich sollten auch die Besucher noch eine Chance bekommen, das beliebte Brot zu kaufen, welche erst einen Tag später zur Mühle an der Straße »Niemöllers Hof« kommen konnten.
Sorgen bereitet dem Verein nach wie vor das Mühlenrad. Dieses sei äußerst marode, da es nur etwa 15 Mal im Jahr in Bewegung gesetzt werden könne. »Ein Dauerbetrieb ist aus Sicherheitsgründen einfach nicht möglich«, erklärte Stoßberg. Schließlich würden oft Kinder an der Mühle spielen. Die Gefahr sei dann einfach zu groß.
Die einzelnen Tröge des Holzrades seien mittlerweile schon so zersetzt, dass mehr Wasser von oben hindurch laufe, als von den Rad-Trögen an den Seiten transportiert werde. Etwa 400 Liter Wasser pro Minute brauche man für einen durchschnittlichen Mahlgang, zurzeit fasse das Rad jedoch nur etwa 70.
Bereits bei der Jahreshauptversammlung des »Vereins der Freunde und Förderer der Mühle Niemöller« Ende März stand dieses Problem im Vordergrund. Das Mühlenrad teilweise zu sanieren, lohne sich nicht. Ebenso wenig würde ein neues Rad aus Holz zum Preis von etwa 25 000 Euro helfen: »Dann ständen wir hier in ein paar Jahren wieder.«
Optimal wäre laut Stoßberg hingegen ein Wasserrad aus Edelstahl. Die Kosten dafür würden sich allerdings auf gut 30 000 Euro belaufen. Dieses aus eigener Tasche zu zahlen, sei dem Verein aber unmöglich. »Dafür sind die Einnahmen einfach zu spärlich.« Deshalb will man weiterhin an die Öffentlichkeit gehen und sich darum bemühen, einen oder mehrere Sponsoren zu finden.
Zwölf Mal soll die Mühle in diesem Jahr Interessierten offen stehen, nächster Öffnungstag ist Samstag, 19. Mai. Besondere Termine sind 2007 der »Deutsche Mühlentag« (Pfingstmontag, 28. Mai) sowie der »Tag des offenen Denkmals« (9. September) und der Erntedanktag (7. Oktober).

Artikel vom 24.04.2007