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»Das wird ein teures Spiel«

Zur Wanderhütte und Oestervenn ausbauen - Wiese anbinden

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Die Wünsche von 112 Anliegern der Straßen Oestervenn und Libellenweg wollten die Politiker dann doch nicht unter den Tisch fallen lassen. Die Anlieger wenden sich gegen die weitere Bebauung am Libellenweg - vor allem wegen der für sie dramatischen Verkehrssituation.

Der Verkehrsausschuss hat jetzt beschlossen, für die große Wiese zwischen Oester- und Westervenn einen Bebauungsplan zu erarbeiten, um über diesen Weg den gewünschten Anschluss an die Sender Straße zu bekommen.
Um kurz- und mittelfristig Abhilfe zu schaffen, soll der Ausbau der Straße Zur Wanderhütte in den mittelfristigen Investitionsplan (2008/9) aufgenommen werden und die Straße Oestervenn nach der Rechtskurve ausgebaut werden. Das ist allerdings nicht im Sinne aller Anlieger: An der Straße Zur Wanderhütte ist die Waldseite nicht bebaut. Die Anlieger einer Straßenseite müssten somit die kompletten Ausbaukosten tragen. »Das wird ein teures Spiel«, sagte Bürgermeister Hubert Erichlandwehr im Ausschuss. Tiefbauamtsleiter Horst Wolter sagte, die Straße sei sowieso fällig. Die Qualität der Straßendecke sei so schlecht, dass der Ausbau aus Gründen der Sicherheit des Straßenverkehrs notwendig sei. Reinhard Tölke (Grüne) forderte, die Bürger noch mal zu hören. Wolter befürwortet das für die konkrete Planung. »Wir werden sie aber nicht fragen, ob sie bereit sind, Anliegerkosten zu zahlen.«
Während die Verwaltung vorgeschlagen hatte, den Beschluss vom November, die Wiesen in einen Bebauungsplan aufzunehmen, zurückzunehmen, war die Politik damit nicht einverstanden. Klaus Dirks (CDU) sagte, die Verkehrssituation lasse sich nur nachhaltig lösen, wenn ein Anschluss an die Sender Straße erfolge. Er wünscht eine erneute Ortsbesichtigung mit Entscheidungsträgern des Kreises und des Landesbetriebs Straßen und schlug vor, das Ortseingangsschild Richtung Heideblümchenstraße zu verschieben, um leichteres Spiel zu haben. Ordnungsamtsleiter Ferdinand Lakämper bremste den Elan: Der Standort des Ortsschildes habe keinen Einfluss auf die definierte Länge der Ortsdurchfahrt.
Reinhard Tölke (Grüne) meinte, in der Vergangenheit seien falsche Entscheidungen getroffen worden, die jetzt dauerhaft ein Problem seien. »Eine geschlossene Ortslage wird man dort nicht hinbekommen.« Ausschussvorsitzender Uwe Thost (CSB-FWG) schlug vor, über ganz neue Wege nachzudenken. Geprüft werden könnte, ob eine Anbindung an die Sender Straße mehr Erfolg habe, wenn man in das Gebiet der Wiesen nur als Rechtsabbieger von Schloß Holte kommend einfahren, nicht aber an dieser Stelle auf die Sender Straße ausfahren können. Durch Einbahnstraßen-Regelungen könnte das Quartier beruhigt werden.
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass das Verkehrsproblem mit einem Schlag beseitigt wäre, würde ein Haus im Westervenn nicht dort stehen wo es steht. Dann könnte eine Parallelstraße zur Sender Straße gebaut werden. »Das Haus kaufen und dem Besitzer 150 Meter weiter ein neues hinstellen - das ist mit Gemeininteresse nicht zu begründen.«

Artikel vom 20.04.2007