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Kartoffeln
mit Kanone
abgefeuert

Waffe sichergestellt

Pr. Oldendorf (WB). Ein 22-Jähriger aus Pr. Oldendorf bekommt Ärger mit der Polizei: Er wird verdächtigt, am späten Dienstagnachmittag im Beisein von mehreren Freunden eine so genannte »Kartoffelkanone« im Bereich der Kanalbrücke an der Leverner Straße abgefeuert zu haben.

Damit dürfte der junge Mann gleich mehrfach gegen das Waffengesetz verstoßen haben. Die Polizei warnt vor solchen Schussgeräten. Nach einem Hinweise traf eine Streifenwagenbesatzung gegen 17.45 Uhr die Gruppe auf einem dortigen Betriebsweg an. Die Beamten fanden eine in der Nähe liegende »Kartoffelkanone« sowie eine leere Haarspraydose vor. Ermittlungen ergaben, dass der 22-Jährige mit diesem selbstgebauten Schussgerät offensichtlich zuvor mehrfach Kartoffeln verschossen hatte.
Die Polizei stellte die Waffe sicher und fertigte eine Anzeige. Verletzt wurde niemand, Hinweise auf Sachbeschädigungen fanden sich nicht. Dennoch ist das Schießen mit einem solchen Gerät nicht nur verboten, sondern vor allem gefährlich. Insbesondere besteht bei solchen in der Regel selbstgebauten Kanonen eine erhöhte Eigen- und Fremdgefährdung, da das Gerät bei der Zündung der Treibladung explodieren kann. Zudem erreichen die Projektile eine hohe Geschwindigkeit, etwa 100 bis 200 Stundenkilometer, und sind in Verbindung mit ihrem Gewicht in der Lage, Menschen oder Tiere tödlich zu verletzen.
Wer eine solche selbstgebaute Kanone benutzt, verstößt außerdem gegen mehrere Vorschriften aus dem Waffengesetz. Sie ist unter anderem nicht genehmigt und unterliegt einem Herstellungsverbot. Das Führen bedarf der Erlaubnis. Der Gesetzgeber sieht als Ahndung eine Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren vor.

Artikel vom 20.04.2007