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Künstler malen ein Stück Werburg

Ausstellungseröffnung am kommenden Sonntag in der Scheune des Ensembles

Von Maren Waltemode
Spenge (SN). Einen Bezug zwischen Architektur und Ambiente des Werburg Ensembles und der Malerei haben drei Künstler aus dem Atelier Gisela Wäschle geschaffen. Ihre Arbeiten sind von Sonntag an in der Werburger Scheune zu sehen.

Als die Bielefelderin Inge Null zum ersten Mal auf einer Ausstellungseröffnung in der Scheune war, hat sie sich gar nicht wohl gefühlt. »Mir war kalt und alles war so ungemütlich«, erinnert sich die 70-Jährige. In Vorbereitung auf die Ausstellung hat sie sich intensiv mit ihren Empfindungen auseinandergesetzt. Die ersten Bilder sind von schwarzer Farbe dominiert, im Laufe der Auseinandersetzung fühlte sie sich zunehmend wohler. »Ich habe mich auf das Gebäude eingelassen«, erzählt sie. Auf Maltücher aus Jute klebte Inge Null Japanpapier, am Rand sind ihre Bilder ausgefranst. Das passe zum rustikalen Ambiente der Scheune.
Der Spenger Georg Pohlmann arbeitet seit sieben Jahren im Atelier Wäschle in Bardüttingdorf mit Inge Null und der dritten Künstlerin im Bunde - Veronika Wantia - zusammen. Er begab sich auf die Suche nach Bildmotiven und zeichnete zum ersten Mal in seiner Laufbahn realistische Bilder. So zum Beispiel den Königsstein am Torbogen des Werburger Torhaus, einen Maueranker am Herrenhaus oder ein Stück vom Haupteingang des Herrenhauses.
»Ich habe bei meinen Arbeiten besonders den Verfall der Gebäude wahrgenommen und bin fast jeden Tag hier gewesen, um ihn künstlerisch umzusetzen.« Dabei sind ganz besondere Arbeiten entstanden. So hat Pohlmann die Linde vor dem Standesamt - mit dem Loch im Stamm - gemalt, ganz ohne Pinsel, sondern mit den Händen. Und den Steinweg vor den Torhaus auf dem Boden sitzend einfach »abgepauscht«.
Veronika Wantia aus Solingen haben es die klaren Linien der Gefache angetan. Aus filigranem Chinapapier hat sie Installationen entwickelt, die verschiedene Techniken vereinen. Das Fachwerk des Ensembles hat die Künstlerin in geraden, geometrischen Formen umgesetzt.
Am kommenden Sonntag, 22. April, wird die vom Kulturamt der Stadt organisierte Ausstellung »In der Werburg« um 11.30 Uhr eröffnet. Bis zum 12. Mai ist sie samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Termine können unter Ruf 0 52 25 / 30 vereinbart werden. Am Samstag, 5. Mai, wird Veronika Wantia »malen, schreiben und in den Wind hängen«, am Sonntag, 6. Mai, sind Zuhörer zu einer Lesung mit Inge Null eingeladen. Zum Landschaftszeichnen möchte Gisela Wäschle am Samstag, 12. Mai um 15 Uhr Interessierte begrüßen.

Artikel vom 20.04.2007