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HCE glasklarer Außenseiter
bei Nachbar Mennighüffen

Handball-Oberliga-Derby heute Abend mit reichlich Zündstoff

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Das immergrüne Derby zwischen den beiden Handball-Oberliga-Nachbarn VfL Mennighüffen und HCE Bad Oeynhausen steht heute Abend (Anwurf: 20 Uhr) auf dem Programm. War es in der Vergangenheit oft ein Duell, das hauptsächlich vom Prestige geprägt war, so stehen diesmal ernstere Aspekte auf der Tagesordnung. Der HCE steckt ganz tief im Kampf um den Klassenerhalt und der fünftplatzierte VfL könnte den Nachbarn mit einem Sieg noch tiefer in den Abstiegsstrudel reißen.

Während der VfL zuletzt Tabellenführer HB Lemgo II mit einer sehenswerten Leistung fast die erste Heimniederlage beigebracht hätte (32:34), setzte der HCE mit der desolaten Heimvorstellung gegen Menden ein weiteres Negativsignal in einer ohnehin restlos verkorksten Saison. Die zahlreichen Mennighüffener Spieler, die Zeuge dieser Partie waren, dürften sich ihr Teil gedacht haben und die Einschätzung in der heimischen Handballszene ist eindeutig: mit einer derartigen Leistung ist der HCE heute Abend glasklarer Außenseiter beim VfL. Daran konnte auch der als Aushilfstrainer eingesprungene Joachim Sproß nichts ändern. Sproß wird in Mennighüffen nicht dabei sein. Also wird wieder Mannschaftsverantwortlicher Wolfgang Vette das Kommando einer Mannschaft übernehmen, die bei den Trainingseinheiten dieser Woche von »Bocho« Borcherding gecoacht wurde. Ob der in der Lage war, seinen Nebenspielern den zuletzt so vermissten Überlebenswillen und Kampfgeist einzuhauchen, bleibt abzuwarten. Die letzte Hoffnung, die die HCE-Verantwortlichen mobil machen können, ist der Glaube an die besonderen Gesetze eines Derbys und da hat der HCE in der Vergangenheit auch schon positive Schlagzeilen geschrieben, so schlecht wie mit dem »Kuddelmuddel« der vergangenen Monate waren die Voraussetzungen wohl noch nicht. Selten waren die Fragezeichen so groß, was die aktuellen Möglichkeiten des HCE angeht. Für die Spieler sollte es eine Sache der Ehre sein, diese Fragen positv zu beantworten. Die Gäste treten in der Besetzung des Mendener Spiels an, lediglich hinter Andreas Kohl steht ein Fragezeichen.
Seit Wochen, also seitdem die »Badestädter« dem Absturz entgegentaumeln, wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob der VfL im Fall der Fälle Schützenhilfe leistet. Aus dem Mennighüffener Lager wird das mit aller Entschiedenheit verneint. Manager Andre` Zwiener unterstreicht, dass er das Derby gewinnen will und auch Trainer Helmut Bußmeyer erklärt: »Das ist ein Spiel wie jedes andere. Wir wollen gewinnen, sonst brauchten wir nicht aufzulaufen.« Auch VfL-Akteur und Bußmeyer-Nachfolger AndreĀ« Torge meint: »Wir sind alle gewillt, dieses Spiel zu gewinnen. Das sind wir unseren Zuschauern schuldig. Das Derby ist nicht entscheidend für das Überleben des HCE, da ist das Duell danach gegen Oberlübbe viel wichtiger. Wir spielen Vollgas.« Der VfL hat alle Mann an Bord. Sollten die Gastgeber dieses Derby verlieren - Gesprächsstoff wäre für Wochen gesichert. Das allerdings dürfte dem HCE egal sein.

Artikel vom 20.04.2007