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Wärme gibt es abends
nur noch auf Knopfdruck

Bartelheimer: »Contracting mit Westfalica lohnt sich«

Von Katrin Niehaus
Hüllhorst (WB). Zwei Stunden Wärme gibt es in vielen öffentlichen Gebäuden in Hüllhorst abends nur auf Knopfdruck. »Früher wurde dort oft vergessen, die Heizung herunterzudrehen, und die Wärme verpuffte, ohne dass das notwendig gewesen wäre. Seitdem wir das Wärme-Contracting und die neue Technik haben, hat sich das geändert«, berichtet Kämmerer Rudolf Bartelheimer.

2003 schloss die Gemeinde Hüllhorst einen Wärmelieferungsvertrag mit Westfalica ab. Und das habe sich, so der Kämmerer, nicht nur aus Energiespargründen gelohnt. Trotz gestiegener Gaspreise sei dieses Modell wesentlich günstiger für die Kommune. Rudolf Bartelheimer: »Früher mussten wir uns um alles selbst kümmern - heute haben wir damit nichts mehr zu tun. Wir zahlen einen Pauschalbetrag pro Kilowattstunde Wärme.« Darin enthalten sei aber nicht nur die Energie, sondern auch Reparaturen, die Erneuerung von Heizungsanlagen, die Reinigung der Schornsteine und anderes. Für Rohrnetze und einzelne Heizkörper sei die Gemeinde nach wie vor zuständig.
22 Gebäude muss die Gemeinde beheizen - kein Pappenstiel. Ob Dorfgemeinschaftshäuser und -räume, fünf Grundschulen, Rathaus, Feuerwehrgerätehäuser, Übergangswohnheime, Gesamtschule, Bauhof, Friedhofskapellen oder alte Schule samt Museum und Jugendcafé - überall muss es im Winter warm sein und Technik gewartet werden. Seit vier Heizperioden kümmert sich darum die Westfalica.
»Für uns lohnt sich das. Obwohl der Winter 2005/2006 lang und kalt war, sind wir in der vergangenen Heizperiode deutlich unter dem Ansatz geblieben«, betont der Kämmerer. 450 000 Euro hatte die Gemeinde für das Beheizen ihrer Gebäude zwischen Oktober 2005 und September 2006 eingeplant. 420 000 Euro musste sie schließlich zahlen. Da Schnee und Frost in diesem Winter Mangelware waren, rechnet Rudolf Bartelheimer in der laufenden Heizperiode ebenfalls mit niedrigen Kosten.
Oben erwähnter Knopfdruck, wenn die Nachtabsenkung in Aktion getreten ist, ist übrigens nur in einigen Gebäuden und Räumen möglich - in den Dorfgemeinschaftshäusern und im Sitzungssaal beispielsweise. Tagt im Rathaus nach 18 Uhr der Rat, dann kann der so genannte »Party-Taster« im kleinen Nebenraum gedrückt werden, und schon springt die Heizung wieder an.
»Für die Gesamtschule und die Grundschulen Oberbauerschaft, Schnathorst und Tengern haben wir eine DDC-Steuerung. Damit können wir per PC vom Rathaus aus die Heizungsanlagen in den vier Gebäuden steuern«, berichtet Rudolf Bartelheimer. In der Gesamtschule wird die Temperatur bereits ab 16 Uhr abgesenkt. Sollte in der Mensa oder im Verwaltungstrakt später noch eine Veranstaltung stattfinden, dann können diese einzelnen Räume beheizt werden. Alle anderen Räume bleiben in der Nachtabsenkung.

Artikel vom 21.04.2007